Eine der besten Comicverfilmungen überhaupt
Zugegeben, ich bin voreingenommen. Zwar gab es auch in meiner Jugend Comics mit Batman und Konsorten, aber für die Verfilmungen habe ich mich nie begeistern können. Die Helden der Marvelheftchen haben mir nie zugesagt, so waren auch diese Verfilmungen wie beispielsweise „Hulk“ auch nicht mein Fall. Nur zwei Comics hat man meiner Ansicht nach überzeugend in ein anderes Medium überführen können, zum einen den grandiosen „Punisher“, zum anderen „Blade“. Was unterscheidet nun diese beiden Filme vom ganzen Rest? Nun, ich denke, sie sind für Erwachsene gemacht worden, die irgendwann einmal dem Alter entgehen, in dem man nachts unter der Bettdecke heimlich mittels der Taschenlampe in Comics schmökert. „Superman“ und Konsorten sprechen eher ein jugendliches Publikum an, und dieses hat hier keinen Zutritt.
Ist auch gut so, denn es geht heftig zur Sache. In Koexistenz leben Vampire und Menschen seit Unzeiten nebeneinander, und nur ein Einziger hat beide Seiten in sich – Blade, der sogenannte „Daywalker“. Seine Mission ist es, die Vampire zu vernichten, dabei hilft ihm der väterliche Freund Whistler. Doch durch das Auftauchen eines neuen Vampirs, Frost mit Namen, verschiebt sich die Situation, denn Frost will die Menschheit auslöschen und die Vampire ins Licht führen. Dazu ist ihm jedes Mittel heilig, auch Whistler muß dran glauben...und das wiederum ist, neben der ehrenvollen Aufgabe, die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren, der legendäre „Anlaß“. Zwar fällt Blade in Frosts Hände, da ihn dieser zu einem unheiligen Ritual benötigt, doch der letzte Tropfen ist damit nicht vergossen. Doch selbst der Tod von Frost ist nicht das Ende des Films, denn es gibt noch viel zu tun...Teil 2 und drei sollten folgen.
Wesley Snipes hat nie mehr eine so passende Rolle bekommen wie die des coolen Halbvampirs. Leider ist er gerade heutzutage bei der Wahl seiner Drehbücher schlecht beraten, und so geht es einem der letzten guten Martial-Arts-Kämpfer nicht anders als allen seinen Kollegen, man schlägt sich so durch. Das ist sehr schade, denn Blade war für Snipes die Eintrittskarte in die weite Welt des Erfolgs, absolut lässig im Auftreten, hervorragende Oneliner, eine wirklich beeindruckende Kampfkunst, da lachte das Herz des Actionfreunds. Doch auch mit dem Drehbuch hat man sich Mühe gegeben, die Story ist gut durchdacht, stets spannend und manchmal sogar schwarzhumorig. Wie aber zu Beginn erwähnt ist das hier Kino für Erwachsene, was sich an den blutigen Auseinandersetzungen und Trickeffekten ablesen läßt. Wie sollte man auch einen modernen Vampirfilm ohne Blutvergießen drehen...klitzekleines Manko ist die eine oder andere Länge, aber angesichts des hohen Gewaltpegels sieht man da gerne und großzügig drüber hinweg - 9/10