Review

Eine Gruppe von Forschern möchte auf einer abgelegenen Südseeinsel mit Hilfe alter Voodoo-Rezepte ein wundersames Allheilmittel herstellen. Leider geht die Sache gründlich schief, das Mittel wirkt nicht wie gewollt und der erboste Oberpriester belegt die ganze Insel mit einem furchtbaren Fluch. Die Forscher werden von den Lebenden Toten verschlungen, und nur ein kleines Mädchen entkommt dem Gemetzel. Zwanzig Jahre später besuchen einige junge Leute die Insel, um dort Urlaub zu machen. Durch eine Unachtsamkeit reaktivieren sie den alten Zauber, der noch immer über der Insel schlummert, und die Zombies steigen erneut aus ihren Gräbern. Oder hat sie etwas anderes gerufen als die alten Zauberformeln...?
Ach, schon ein ganz nettes Filmchen, zumindest unterm Trash-Aspekt betrachtet. Fangen wir mit dem wichtigsten in einem Zombie-Film an - den Zombies: Die wirken wie eine Mischung aus Akrobatik-Truppe und von tollwütigen Eichhörnchen gebissenen Ninjas, alle stecken in denselben Ganzkörper-Anzügen (derselbe Schneider wie aus "Notte erotiche dei morti viventi") und haben sich vorher nochmal ordentlich im Matsch gesuhlt. Naja, vielleicht hat das Geld nicht mehr für eine ordentliche Portion Bolognese zur Verfeinerung der Masken gereicht. Ihre Opfer attackieren die Herren gerne springend (daher der Eichhörnchenvergleich) und ebenso gerne springen sie einen halben Meter in die Luft, wenn sie einen Bauchschuss abbekommen. Dafür wohnt den verwesenden Schädeln ein gewisses Maß an Intelligenz inne - Gewehre bedienen können sie ebenso wie einfache Sätze sagen. Mit dem Laufen klappt's manchmal auch erstaunlich gut, doch meistens schlurft man in klassischer Zombie-Manier nur so vor sich hin.
Von den Zombies gleich weiter zum Gore. Von dem war ich insgesamt etwas enttäuscht, denn ich dachte eigentlich "Ist das Drehbuch ruiniert, splattert's sich ganz ungeniert". Denkste! Von den ersten und den letzten zehn Minuten abgesehen, ist AFTER DEATH nicht sonderlich explizit in der Darstellung. Mal zerplatzt verschämt ein Zombiekopf am Bildrand, mal spritzt eine kleine Blutfontäne aus einer Schulter, aber so richtig auspacken wollten die Jungs den Holzhammer wohl auch nicht. Schade, denn statt wieder und wieder Prügeleien und Maschinengewehr-Duelle mit dem Blutgehalt einer A-Team-Folge zu zeigen, hätten ein paar ordentliche blood-and-guts-Szenen dem Film durchaus gut getan.
Also auch eher Mittelmaß.
Kommen wir zum letzten Punkt auf der Liste (eigentlich mehrere Punkte, aber da wir hier von einem Zombiefilm sprechen, lassen sich diese auch mal zu einem zusammenfassen): Darsteller/Drehbuch/Ausführung.
Die Schauspieler spielen auf gehobenem Vorabendserien-Niveau, was eines gewissen Charmes nicht entbehren kann. Lustig sind tatsächlich die bei den Prügeleien ständig durch die Gegend fliegenden Zombies, die bisweilen auch erst zwei Sekunden NACH einem gelandeten Fußtreffer auf die Idee kommen, ihren Hüpfer nach hinten zu tun. Dem mittelmäßigen Talent der Schauspieler geben die Synchronstimmen wie üblich den Rest, und ich WILL einfach nicht glauben, daß jemand diese Dialoge geschrieben und dabei nicht wie ein Loch gesoffen hat!! Textstellen wie "Wenn man weiß, daß hinter jedem Baum der Feind lauert, dann ist das der Moment im Leben eines richtigen Mannes, in dem er begreift, daß er Mut hat. Das ist wichtig! - Und Du? - Ja!" sind auf jeden Fall allerhöchstes (???) Trash-Niveau, und Bemerkungen wie "Das ist ein Schlüssel. Er verschliesst das Tor zur Hölle!" auf die Frage, was man da um den Hals trage, sollte man sich eigentlich aufschreiben und bei der nächsten passenden Gelegenheit einfach mal ins Gespräch einbringen!
Auch sonst birgt das Drehbuch noch einige köstliche Momente, die sowohl die Handlung, als auch den Zuschauer einfach mal ins Leere laufen lassen, weil man nicht so recht weiß, woher und wohin und wieso - wie die Anfangssequenz mit dem kleinen Mädchen, seiner Mutter und dem gerade sterbenden Vater.
Dieser Umstand bringt auf jeden Fall noch etwas Pepp in die Sache, so daß auch dieser Film gerade noch auf der Kippe stehen bleibt zwischen totalem Dünnschiss und anständigem Genre-Kino.
Hab ihn außerdem nüchtern gesehen, das sollte vielleicht auch noch berücksichtigt werden...

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