Die Goldene Stadt (1942)

Bemerkungen:

W I E D E R A U F F Ü H R U N G *
    ----- nach dem Kriege -----

Zwischen November 1945 und Februar 1946 war Die goldene Stadt der meistgesehene Film in der amerikanischen Besatzungszone. Richtig gelesen: interessanterweise lief das Melodrama bereits Ende 1945 wieder in den deutschen Kinos. In der sowjetischen Besatzungszone sogar vorübergehend mit offizieller Lizenz. In den westlichen Besatzungszonen zunächst weitgehend unbeanstandet, obwohl die alliierte Militärzensur ein Aufführungsverbot ausgesprochen hatte. Selbigem wurde jedoch erst im zweiten Friedensjahr Geltung verschafft, was aber nicht bedeutete, dass Die goldene Stadt flächendeckend aus den Lichtspielhäusern verbannt wurde, denn auch nach 1946 nahmen es die Behörden mit den Verbotslisten der westlichen Besatzungsmächte vielerorts nicht so genau. Im Jahre 1953 kehrte die UFA-Produktion dann auf Druck* des Publikums landesweit zurück in die bundesdeutschen Kinos.

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

• Länge: 2855 m = 104:21 min
  
• Zensur v. 27.09.1954: Jugendfrei ab 16 Jahre (05275)
• Tobis-Klangfilm ; 35mm ; Farbe (Agfacolor) 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

*Dass Die goldene Stadt in der Bundesrepublik nicht zum "Vorbehaltsfilm" erklärt wurde, lag in erster Linie am Publikum, das die Wiederaufführung des beliebten Films mit Vehemenz gefordert hatte. Als sich auch die Kinobesitzer, die mangels ausreichendem Nachschub an aktuellen Filmen bis weit in die 60er-Jahre hinein sehr erfolgreich auf Reprisen setzten, über das Verbot beklagten, gab die FSK den Film schließlich zur Wiederaufführung frei - allerdings stark gekürzt: ganze 5:27 min wurden entfernt. Verschiedene Distributoren (Türck-Südwest, Atlas-Verleih und Gloria) nahmen Die goldene Stadt bis in die 70er-Jahre hinein in ihr Verleih-Programm auf.
...................................................................................................................................................

R E U T L I N G E N

Dem vorliegenden Fassungseintrag, der hier lediglich als Beispiel dienen soll, liegt eine dieser Wiederaufführungen zugrunde. Die Stadt Reutlingen (Baden-Württemberg) präsentierte den UFA-Klassiker am 25. November 1961 im "Olympia-Theater" (damals im Atlas-Verleih), nachdem eine bekannte Filmzeitschrift kurz zuvor eine Leserumfrage unter dem Motto "Komm wieder, Kristina" veranstaltet hatte.

Der >Reutlinger Generalanzeiger< kommentierte die Aufführung in seiner Ausgabe vom 25.11.1961 in der 'Filmschau' mit den Worten: "Neben der Tatsache, daß Kristina Söderbaum gerade diesem Werk mit der schönsten Rolle ihres Lebens den unverwechselbaren Stempel ihrer Persönlichkeit aufprägte, ist es indessen noch etwas anderes, was diesen Neustart rechtfertigt: selten wohl schmolzen dichterische, filmkünstlerische und darstellerische Leistungen so nahtlos ineinander wie hier. Ganz im Zeichen des Herzens (...) steht für immer Kristina Söderbaums reifster Film, der jetzt abermals begeistern wird."
..................................................................................................................................................