Kôkaku kidôtai (1995)
Nach dem gleichnamigen 1989er Manga inszenierte Mamoru Oshii den Sci-Fi- und Anime-Klassiker "Kôkaku kidôtai", der ähnlich wie Katsuhiro Otomos Sci-Fi-Anime "Akira" (1988) neben den Animes Hayao Miyazakis oder den Kriegsdrama-Animes "Hadashi no Gen" (1983) und "Hotaru no haka" (1988) dazu beitrug, japanische Zeichentrickfilme verstärkt in das Bewusstsein eines breiteren westlichen, durchaus auch gereiften Publikums zu rücken. Die erwachsene Zielgruppe zielte "Kôkaku kidôtai" schon im Titel an, der mit dem Ghost in the Shell, dem Geist in der Muschel, an eine zentrale Fragestellung der Philosophiegeschichte anknüpft und darüber hinaus mit dem Mut zur Entschleunigung und der Einbindung nicht humorvoll gefilterter Gewaltakte sowie nackter Haut kaum für ein allzu junges Publikum geeignet erscheint. Damit bleibt Oshii seinen Ambitionen treu, die er schon mit seinem frühen, bis heute wesentlich weniger populären "Tenshi no tamago" (1983) erkennen ließ, konnte aber eine größere Wirkmacht entfalten, die sich in der "Matrix"-Reihe (1999-2003) ebenso niederschlug wie auch zuletzt in Rupert Sanders Realverfilmung "Ghost in the Shell" (2017). Es verwundert daher nicht, dass Oshii selbst dem Film – der einigen Quellen zufolge bereits am 23. September, anderen Quellen zufolge erst im Oktober 1995 seine Festival-Uraufführung erlebte, ehe im November die Kinoauswertung begann – mit "Inosensu: Kôkaku kidôtai" (2004) oder "Kôkaku kidôtai 2.0" (2008) Fortführungen nachschickte, die aber eher auf die Nische der inzwischen international verbreiteten Anime-Fans beschränkt blieben und popularitätsmäßig weder an die Erstverfilmung noch an die US-Neuverfilmung anknüpfen konnten.
Auf die Qualitäten des Films geht Df3nZ187 in seinem Review ein.
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