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von PierrotLeFou

Vor 75 & vor 50 Jahren: Joseph L. Mankiewicz – am Anfang & am Ende

Stichwörter: 1940er 1970er Bühnenstück Caine Drama Fantasy Großbritannien Harrison Jubiläum Kammerspiel Klassiker Komödie Kriminalfilm Leslie Liebesfilm Literaturverfilmung Olivier Shaffer Spielfilm Thriller Tierney USA

The Ghost and Mrs. Muir (1947) & Sleuth (1972)

Ausgerechnet den Komödienspezialisten Ernst Lubitsch hatte Joseph L. Mankiewicz bei "Dragonwyck" (1946, Anniversary-Text) als Regisseur ersetzt, um das gothic-Gefilden entstammende Drama mit Historienfilm- und Thriller-Versatzstücken rund um um Klassismus und Misogynie zu inszenieren. Ein beachtliches Debüt, das die Beziehungs- und Sozialdramen, die Historien- und Ausstattungsfilme, die Kriminalfilme und – mit leichtfüßig humoristischen Auflockerungen – auch die Komödien andeutete, die Mankiewicz folgen lassen sollte.
Eine solche Komödie war der am 25. Juni 1947 uraufgeführte "The Ghost and Mrs. Muir", der zugleich wie "Dragonwyck" eine (deutlich heiterere) Beziehungsgeschichte mit sich (nur, aber immerhin in Ansätzen) emanzipierender Frauenfigur darstellt und erst- und letztmalig in der Karriere des Regisseurs eindeutig übernatürliche Elemente verwendet, die in "Dragonwyck" als uneindeutig-phantastisches Beiwerk auftauchten. Die Geschichte einer jungen Witwe (Gene Tierney), die im neuen Heim den Geist des Kaptitäns Daniel Gregg (Rex Harrison) kennen- und lieben lernt, mit seiner Hilfe ihre Probleme zu lösen beginnt und bald einen neuen irdischen Partner ins Auge zu fassen beginnt, basiert auf einer Romanvorlage von R. A. Dick, wohinter sich Josephine Leslie verbergen soll: eine Schriftstellerin wie die Vorlagenautorin von "Dragonwyck", was die moderaten Ansätze sich (wenn auch mit männlicher Unterstützung) durchsetzender Frauenfiguren in tragenden Hauptrollen nach sich gezogen haben dürfte. Worum es genau geht, verrät die ausführliche Inhaltsangabe von Moonshade ...
Ein Vierteljahrhundert später hat Mankiewicz dann seinen letzten Film gedreht: den Kriminalfilm "Sleuth", der am 10. Dezember 1972 uraufgeführt wird. Es ist ein mit morbidem Witz gestemmtes Kammerspiel, in dem Laurence Olivier und Michael Caine brillieren: kreisend um den angestrebt perfekten Mord eines Kriminalautors am Liebhaber seiner Frau. Anthony Shaffer, Drehbuch- und Bühnenstücksvorlagenautor, und Mankiewicz kreieren ein Spiel mit doppeltem Boden, das einen originellen Schlagabtausch bietet und Liebhaber(innen) kriminalistischer Rätseleien mühelos bei Laune hält. Kenneth Branagh ließ 35 Jahre später das gleichnamige Remake mit Michael Caine und Jude Law folgen, wobei Caine hier den einst von Olivier verkörperten Autoren spielt.
Mehr? Review von Moonshade


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