Red River (1948)
Der am 25. August 1948 uraufgeführte Western "Red River" markiert ein gewisser Weise einen Wendpunkt in Howard Hawks' Karriere: Schon zuvor war er als Regisseur an Western beteiligt: ungenannt an "Viva Villa!" (1934) oder "The Outlaw" (1943) etwa. Aber "Red River" war der erste Hawks-Western; der erste Western, bei dem Hawks die führende Figur auf dem Registuhl war, um dem Film bis hin zu seinem letzten Film überhaupt, bis "Rio Lobo" (1970), weitere Western folgen zu lassen. John Wayne spielte hier Thomas Dunson, der seine Partnerin gegen ihren Willen bei einem Treck zurücklässt, um eine Ranch aufzubauen – und der sie dann später nicht mehr lebend wiedersehen wird: Ein im Genre so häufig eingesetzter Indianerüberfall reibt den Treck auf und lässt kaum Lebende übrig. Der junge Garth (Montgomery Clift) aber konnte überleben; Dunson nimmt ihn als Ziehsohn auf. Jahre später ist Dunson als Rancher enorm erfolgreich. Der Bürgerkrieg macht ihm jedoch einen Stricht durch die Rechnung, im wahrsten Sinne des Wortes. Um das Geschäft fortführen zu können, müssen zigtausende Rinder tausend Meilen bei Wind und Wetter durch die Staaten getrieben werden. Die Aktion überwacht Dunson geradezu despotisch: Wieder will er seinen Kopf durchsetzen und erzeugt dabei zunehmend Unzufriedenheit mit seiner Härte. Garth wird bald das Ruder übernehmen in diesem Westernklassiker, der zugleich auch noch epischer Abenteuerfilm und individuelles wie kollektives Drama ist. Kostenspielig und formal beachtlich, gespickt mit weiteren bekannten Gesichtern wie Walter Brennan, Glenn Strange, Shelley Winters oder Harry Carey sr. sowie mit einem Score von Dimitri Tiomkin kommt Hawks erster großer Western qualitativ hochwertig, mit reichlich Unterhaltungswert und inhaltlich ambitioniert daher.
Die Blu-ray ist seit gut neun Jahren kostengünstg und problemlos zu bekommen: Fassungseintrag von Nerf
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