La classe operaia va in paradiso (1971)
Spätestens nach dem satirischen Politthriller "Indagine su un cittadino al di sopra di ogni sospetto" (1970) und "Documenti su Guiseppe Pinelli" (1970), seiner Doku über das tödlich endende Polizeiverhör des Anarchisten Giuseppe Pinelli, galt Elio Petri, der sich erst wenige Jahre zuvor in Cannes mit "A ciascuno il suo" (1967) die Auszeichnung für das beste Drehbuch geholt hatte, um sich als Autorenfilmer von Rang zu etablieren, auch als bedeutender Politfilmer und einer der vielversprechendsten linken Filmemacher Italiens. Einer seiner kraftvollsten Filme ist der bittere "La classe operaia va in paradiso", der im September 1971 zur Uraufführung gelangte: Im Mittelpunkt stehen Arbeitsverhältnisse und Klassenkampf – mehr noch der Arbeiter Massa (Gian Maria Volonté), der zwischen beidem zerrieben wird. In seiner elenden Lage als tüchtiger Fabrikarbeiter hört er nach einem folgenschweren Arbeitsunfall auf die Streikaufrufe der Studenten, was ihm jedoch privat wie beruflich Ärger einbringen wird. Zwischen Klassenkampfbestrebungen, in denen das Los des Einzelnen wenig relevant erscheint, und einem gefräßigen, aubseuterischen Kapitalismus scheint Massas Niedergang besiegelt... fiebrig ist die Inszenierung, treibend der packende Soundtrack von Ennio Morricone, pessimistisch die Perspektive Petris, der sich zwischendurch – auch trotz manch satirischer Spitze – doch auch wieder um eine authentische Fabrikarbeiteralltags-Schilderung bemüht...
Mehr über die Qualitäten des Films verrät das Review von buxtebrawler.
Registrieren/Einloggen im User-Center
Kleiner Bonustitel zum Tag der Arbeit: Elio Petris Arbeiterdrama… 😉 Erholsames Wochenende allen Usern!