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von PierrotLeFou

Vor 75 Jahren: Mittelteil von Fords Kavallerie-Trilogie

Stichwörter: 1940er Bellah Drama Ford Hoch Jubiläum Kavallerie-Trilogie Klassiker Literaturverfilmung Spielfilm Technicolor Trilogie USA Wayne Western


She Wore a Yellow Ribbon (1975)
"Der Teufelshauptmann": Das klingt nach Draufgängertum, nach Heldentum, nach Aktivität und Action, nach Tatkraft und somit auch ein wenig nach einer Verankerung im Hier und Jetzt. Wie anders dagegen der Originaltitel, den John Fords am 26. Juli 1949 uraufgeführter Westernklassiker trägt: "She Wore a Yellow Ribbon". Eine Frau steht im Titel; das heit: die eher bloß Wahrnehmung einer Frau. Einer Frau, über die in der Vergangenheitsform die Rede ist. Und dann das gelbe Band, das – codiert – auf Liebesbande hindeutet. Und vor allem: das Gelbe, als habe es gegolten, die Technicolor-Bilder des Films im Titel vorwegzunehmen. Fords Mittelteil seiner losen, in einer jungen Nach-Bürgerkriegszeit angesiedelten Kavallerie-Trilogie gilt als melancholischer, ja sentimentaler Film, der eher auf Stimmung setzt, nicht unbedingt auf Erzählung. Letztere lässt – nach Geschichten von James Warner Bellah – John Wayne nicht einmal 42-jährig den kurz vor dem Ruhestand stehenden Captain Nathan Brittles spielen, für den nach Verlust von Frau und Tochter die Armee zu seinem Leben geworden war. In der Zeit nach Custers Scheitern in der Schlacht am Little Bighorn soll Brittle Frau und Nichte eines Majors vor anstehenden Konflikten in Sicherheit bringen. Besagte Nichte trägt ein gelbes Band im Haar wie einstmals Brittles Frau; Brittle selbst spiegelt sich indes im Chief Pony That Walks (Chief John Big Tree in seinem vorletzten Film), sein Alter Ego auf Seite der native americans, seinerseits bereits aus der Zeit gefallen und nicht mehr Herr über die wilde Jugend, die den Kampf anstrebt. Diesen wird Brittle am Ende auf eigene Faust, dem eigenen Gewissen verpflichtet, gewaltfrei zu vereiteln wissen. Alles gießen Ford und sein dafür mit dem Oscar belohnter Kameramann Winton Hoch in malerische Bilder, die immer wieder mit Arbeiten des 40 Jahre zuvor verschiedenen Frederic Remington verglichen wurden.
Die gesamte Kavallerie-Trilogie liegt bei Kinowelt auf DVD vor: Fassungseintrag von Intergalactic Ape-Man



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