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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Jason Vorhees auf neuen Pfaden – in Adam Marcus’ Regiedebüt

Stichwörter: 1990er Cunningham Filmreihe Friday-the-13th-Reihe Hodder Horror Jubiläum Klassiker Marcus Slasher Spielfilm Splatter USA

Jason Goes to Hell: The Final Friday (1993)

Joseph Ellison hatte einst "Don't Go In the House" (1979) inszeniert, Ned Eisenberg spielte einst den Eddy in "The Burning" (1981). Beide Männer waren Onkel von Adam Marcus, aus dessen Verwandtschaft noch so einige Familienmitglieder im Filmgeschäft tätig waren. Als "Friday the 13th" (1980) entstand, war Marcus ungefähr elf Jahre alt: sein bester Freund war der Sohn von Sean S. Cunningham – und Marcus brachte ihm und der Crew bisweilen Kaffee vorbei. Mit seinem 15. Lebensjahr widmete sich Marcus für mehrere Jahre dem Theaterspiel, ging dann an die Tisch School of the Arts, wo sein Studentenfilm "...So You Like This Girl" (1990) als bester Film ausgezeichnet worden ist. Sean Cunningham hatte Marcus' kleine Karriere zu dieser Zeit durchaus verfolgt – und ihn schließlich als Regisseur vorgeschlagen, als New Line Cinema Cunningham verpflichten wollte, den neunten "Friday the 13th"-Teil für sie zu inszenieren und sein Franchise zu einem vermeintlichen Abschluss zu bringen, ehe man sich dann auf das lang erwartete Zusammentreffen zwischen Jason Vorhees und Freddy Kruger konzentriert hätte: Immerhin hatte Paramount nach Teil 8 die Rechte an New Line Cinema abgetreten, womit ein "Nightmare"-/"Friday"-Crossover möglich geworden war. (Letztlich hatte man dann noch den launigen "Jason X" (2001) dazwischengeschoben und das lang ersehnte Crossover erblickte erst zehn Jahre nach dem am 13. August 1993 uraufgeführten "Jason Goes to Hell: The Final Friday" das Licht der Welt.)
"Jason Goes to Hell: The Final Friday" ist bis heute der untypischste Teil der Reihe, für welche Adam Marcus im Grunde auch nicht allzuviel übrig hatte: nach eigener Aussage waren ihm die Teile 3-5 und Teil 8 allesamt zuwider – und an Teil 7 störte ihn die Hauptdarstellerin massiv. Das mag ein Grund für die neuen Wege sein, welche die Reihe bzw. Jason Vorhees hier beschreitet. Der andere Grund dürfte darin liegen, dass das Konzept der Reihe zunehmend weniger zugkräftig geraten war: Zwar hatte Paramount in den Teilen 5 bis 8 leichte Variationen des Grundkonzepts vorgenommen, aber die typische Slasherstruktur blieb gewahrt. Adam Marcus wollte das – mit geringem finanziellen Erfolg – ändern, indem er Innovationen zuhauf in die Reihe einbrachte: Mit einem Freund schrieb er das Drehbuch um und machte aus dem 9. Vorhees-Slasher eine Körperfresser-Geschichte à la "The Hidden" (1987), in der Jason Vorhees im Grunde als eine Art Deadite-Variante und Produkt des Necronomicons enthüllt wird. Leichte "Evil Dead"-Ähnlichkeiten häufen sich dann auch gegen Ende des Films, ehe Jason Vorhees endgültig zur Hölle fährt – und Freddy Kruger sich seine Maske unter den Nagel reißt. Horror-Buffs dürfen sich noch über weitere Querverweise freuen.
Allerdings wurde und wird das Abweichen vom üblichen "Friday the 13th"-Grundmuster kontrovers wahrgenommen: Manch einer freute sich über frischen Wind, andere sahen sich um ihr Vergnügen am Bewährten betrogen – auch wenn Kane Hodder abermals als Jason zu sehen war (und ein einziges Mal in seiner Karriere Freddy Kruger verkörpert... wenn auch bloß dessen Arm...). Das Einspielergebnis ähnelte dem Einspielergebnis des 8. Teils und die Karriere des Jungregisseurs versickerte vorläufig erst einmal im Sande. 1999 brachte er "Snow Days" heraus, 2008 den Action-Thriller "Conspiracy". 2013 schrieb er immerhin am Drehbuch für "Texas Chainsaw 3D" mit und inszenierte fortan einen Kurzfilm, einen TV-Film, einen dokumentarischen Film sowie den satirischen Weihnachts-Horrorfilm "Secret Santa" (2018), der im März auf dem Fright-Fest Glasgow lief. Man kann davon ausgehen, dass Adam Marcus auch künftig bloß eine Randnotiz des Horrorfilms bleiben wird – verantwortlich immerhin für den umstrittensten Teil der "Friday the 13th"-Reihe...
Worum es geht und weshalb man den Film durchaus mögen kann, erklärt buxtebrawler in seinem Review, wohingegen Mike Lowrey in seinem Review vor allem die negativen Seiten des Films betont.


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