Chinmoku (1971)
Masahiro Shinoda gehört zu den wichtigen Namen der nuberu bagu, der japanischen neuen Welle: Filme wie "Ansatsu" (1964, The Assassination), "Kawaita hana" (1964, Pale Flower), "Ibun Sarutobi Sasuke" (1965, Samurai Spy), "Shinju ten no amijima" (1969, Double Suicide) oder "Sakura no mori no mankai no shita" (1975, Under the Blossoming Cherry Trees) gehören zu seinen auch im Westen gewertschätzten Klassikern, die sich vom Samurai- bis zum Yakuzafilm erstrecken, wobei der Erfolg als Regisseur der nuberu bagu Filmen wie "Kawaita mizuumi" (1960, Dry Lake) geschuldet ist, ein Drama über die Studentenproteste der späten 60er Jahre. Aber ein Interesse an historischen Stoffen ist kaum zu übersehen – und betrifft auch den am 3. November 1971 uraufgeführten "Chinmoku", der auf einem fünf Jahre älteren Roman von Shusaku Endo basiert. Die Literaturverfilmung über zwei Jesuiten, die im Japan des 17. Jahrhunderts, wo Christen unerbittlich verfolgt werden, dem Schicksal eines verschwundenen Missionars auf den Grund gehen, erhielt vor fünf Jahren noch einmal größere Aufmerksamkeit, als Martin Scorsese als Bewunderer des Films eine sehenswerte Neuverfilmung drehte: "Silence" (2016). Aber schon im Vorfeld galt Shinodas Historiendrama als Meisterwerk, das trotz des historischen Settings gar nicht einmal so weit weg von einem Gegenwartsdrama wie "Kawaita mizuumi" ist: immerhin erfreute sich Endos Romanvorlage in Japan weniger bei gläubigen Christen, sondern vielmehr bei linken Studierenden großer Beliebtheit...
In der Masters of Cinema-Edition von Eureka liegt das Werk bestens ausgestattet auf DVD vor: Fassungseintrag von Phileas
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