The Sweet Hereafter (1997)
10 Jahre nach seinem ersten Langspielfilm hatte der kanadische Filmemacher Atom Egoyan mit "Exotica" (1994) sich für die Sehgewohnheiten eines breiteren Publikums geöffnet und Schwerpunkte seines Schaffens verschoben. Hardcore-Egoyaner reagierten mit einem Anflug von Unmut, der Bekanntheit des Filmemachers war es freilich zuträglich. Als am 15. Mai 1997 in Cannes "The Sweet Hereafter" erstmals zu sehen ist, erklomm Egoyan eine weitere neue Stufe in seinem Schaffen: Erstmals ließ sich der Autorenfilmer auf einem fremden Stoff ein, auf eine Romanvorlage von Russell Banks, die er als Drehbuchator für die Leinwand adaptierte. Wer in "Exotice" noch keine Neuausrichtung sehen wollte, kam kaum umhin, dann zumindest "The Sweet Hereafter" als entscheidenden Markstein im Schaffen des Regisseurs einzustufen. Vage inspiriert vom wahren Ereignis eines Schulbus-Unfalls mit über 20 Toten hatte Banks einen Stoff um Verlust und Trauer ersonnen, den Egoyan in eine große Filmtragödie ohne jegliche Sentimentalität überführte. Ein Anwalt versucht die Eltern der kindlichen Unfallopfer zu bewegen, sich von ihm vertreten zu lassen und nuanciert blickt der Film auf die Empfindungen der Eltern sowie auf das Innenleben des Anwalts, der einen ganz eigenen Verlust mit sich herumträgt. In Cannes wurde das Werk dreifach ausgezeichnet und für die Palme d'or nominiert, zwei Oscar-Nominierungen sollten hinzukommen; und einige Jahre später wurde "The Sweet Hereafter" hierzulande als einer von insgesamt 35 Filmen vond er Bundeszentrale für Politische Bildung in den Filmkanon aufgenommen, derweil das Toronto International Film Festival ihn in Egoyans Heimat zum drittbesten kanadischen Film kürte.
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Geruhsamen Himmelfahrts- oder Vatertag allen Usern… 😉 Und wieder Zeit für einen Bonustitel mit einigermaßen besinnlicher Ausrichtung…