Így jöttem (1965)
Die ungarische Filmlandschaft verfügt über zahlreiche Regisseure, die auch im Ausland bemerkt und gefeiert worden waren: Gábor Bódy, Zoltán Huszárik, Károly Makk, Márta Mészáros – die für einige Jahre zu Jancsós zweiter Ehefrau wurde -, István Szabó, Zsolt Kézdi-Kovács – der zu Beginn seiner Karriere als Jancsós Regieassistent tätig war –, Péter Tímár, Béla Tarr und natürlich Jancsó – der in den 60er und frühen 70er Jahren das ungarische Kino repräsentierte wie kein anderer Filmemacher – wären zu nennen. Wie Béla Tarr hat sich auch Jancsó einen ureigenen Stil mit hohem Wiedererkennungswert zugelegt, der seit Mitte der 60er Jahre bis mindestens weit in die 80er Jahre hinein sein Schaffen prägte: lange Einstellungen – teilweise bloß zwölf Stück pro Film –, die vor dem Hintergrund der Puszta komplex arrangierte Bewegungen zahlreicher Figuren (schreitend, tanzend oder reitend) einfangen und dabei – im Laufe der Jahre immer manieristischer anmutend – zunächst konkrete Tragödien, später immer häufiger bedeutungsschwangere Parabeln vermittelten.
"Így jöttem", der am 14. Januar 1965 uraufgeführt worden war, gilt gemeinhin – trotz früherer guter Filme des Regisseurs – als Jancsós erstes Meisterwerk, in welchem sein Stil erstmals sichtbar entfaltet wird. Bereits in diesem WKII-Drama spiegeln sich die Zwänge der Gegebenheiten in der Strenge der Inszenierung – eine Tendenz, die Jancsó zwischen seinen Meilensteinen "Szegénylegények" (1965) und "Még kér a nép" (1972) noch perfektionieren sollte. Wie schon in "Cantata Profana" wirkten auch hier Jancsós wichtigster Kameramann Tamás Somló und Gyula Hernádi, Jancsós langjähriger Freund und bevorzugter Drehbuchautor, mit; Zsolt Kézdi-Kovács assistierte Jancsó hier zudem zum ersten Mal. In englisch untertitelter Form lässt sich der Film entweder in der ansehnlichen Jancsó-Reihe von second run erwerben oder aber bei Clavis Films: Fassungseintrag von pm.diebelshausen
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