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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Schlesingers Dreiecksbeziehungsklassiker

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Sunday Bloody Sunday (1971)

Schon sein New-Hollywood-Klassiker "Midnight Cowboy" (1969) hatte den Umgang mit der Sexualität im Mainstreamfilm bereichern und prägen können, auch wenn er noch eine X-Rated-Freigabe erhielt: Tabuisiertes wurde thematisiert, der Diskurs über Prostitution oder Homosexualität geweitet. Vor allem ging es aber freilich darum, Verständnis für gesellschaftliche Außenseiter zu schaffen, Einfühlung zu ermöglichen... Schlesingers britischer Nachfolgefilm "Sunday Bloody Sunday", uraufgeführt am 1. Juli 1971, schlägt im Grunde eine ähnliche Richtung ein: Schlesinger, der selbst Erfahrungen mit bisexuellen Dreiecksbeziehungen gesammelt hatte, inszenierte die Beziehung zwischen Peter Finch, Glenda Jackson und Murray Head recht diskret, machte aus dem schwulen Filmkuss eine flüchtige Nebensächlichkeit, die gerade wegen des selbstverständlichen Normalitätscharakters der Intimität unter Männern legendär geworden ist. Für die Akzeptanz der Normalität gleichgeschlechtlicher Beziehungen hatte "Sunday Bloody Sunday" einiges getan und sich somit seinen bedeutenden Platz in der Geschichte des erotischen Films gesichert. Aber es ist eben ein zurückhaltendes, leises Drama, kein spektakulärer Skandalfilm. Heute ist der Film auch als Leinwanddebüt von Daniel Day-Lewis bekannt, der hier in einer Kleinstrolle agiert. Die Hauptrollen bekleiden hingegen (wie erwähnt) Peter Finch, mit dem Schlesinger bereits "Far from the Madding Crowd" (1967) drehte, und Glenda Jackson, die in Ken Russells eher skandalträchtigerer Etablierung von Homoerotik "Women in Love" (1969) Erfolge feiern bzw. den Durchbruch erzielen konnte; zur Seite steht ihnen der Schauspieler und Sänger Murray Head. Und Stummfilmstar Bessie Love, deren Karriere von 1915 bis zu Tony Scotts Vampirfilm "The Hunger" (1983) andauerte, ist ebenfalls mit dabei...


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