La montaña sagrada (1973)
"El Topo" (1970) war immenser Erfolg für Alejandro Jodorowsky, der damit seinen ultimativen Kultfilm abgeliefert hatte, welcher sich in der Nische der Midnight Movies einrichten sollte. Zu den zahlreichen Fans des Films gehörte unter anderem John Lennon, dem es zu verdanken ist, dass Allen Klein als Produzent den folgenden Spielfilm Jodorowskys finanzieren sollte. Der im Mai 1973 in Cannes uraufgeführte, ab dem 29. November 1973 in den USA gezeigte "La montaña sagrada" sollte ebenso surreal, grell, skandalheischend und irritierend werden – allerdings größer und lauter. Mit einem für mexikanische Produktionsverhältnisse immensen Budget schildert der episodische Film die Reise eines Diebes an der Seite von Mächtigen und Reichen unter der Führung eines Alchemisten zum Heiligen Berg, welcher Geheimnisse der Unsterblichkeit berge. Es wird eine Reise der Entsagung, endend in einer Enttäuschung, die noch einmal – wie so viele Filme der späten 60er Jahre – die reine Fiktionalität des gesehenen Films ausformuliert. Torpediert wird dabei alles, woran man sein Herz nur hängen kann: die Religion und ihre Rituale, das Geld, die Autorität, die Macht, die Stärke, die Güter, die Schönheit, die Kunst ... Irgendwo zwischen Esoterik und Aufklärung, zwischen Zärtlichkeit und Zynismus mäandert der bisweilen eher etwas willkürliche, weniger konsequente Film, der sich den Genreschubladen entzieht und so manche Eindrücke mit sich bringt, die kaum jemals wieder vergessen kann.
Die den Film enthaltende Alejandro-Jodorowsky-Edition von Bildstörung (Fassungseintrag von pinheadraiser1) erhält in wenigen Wochen eine 4K-Neuauflage.
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