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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Frisch-Verfilmung von Schlöndorff

Stichwörter: 1990er Delpy Deutschland Drama Frankreich Frisch Griechenland Großbritannien Jubiläum Klassiker Liebesfilm Literaturverfilmung Schlöndorff Shepard Spielfilm Wurlitzer

Homo Faber (1991)

Derzeit versucht sich Schlöndorff mit dem Projekt "Rückkehr nach Montauk" an einer Max Frisch-Verfilmung: Es ist keinesfalls seine erste... Mit einer Musil-Verfilmung begann Schlöndorff 1966 mehr oder weniger seine Karriere als Filmregisseur; es folgten anschließend viele weitere Literaturverfilmungen nach großen Vorlagen: "Michael Kohlhaas - Der Rebell" (1969) nach Heinrich von Kleist, "Baal" (1970) nach Brecht - von Brechts Erben für derart unzufriedenstellend befunden, dass sie ihn für viele Jahrzehnte aus dem Verkehr ziehen ließen! -, "Les raisons de Georgina" (1975) nach Henry James, "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1975) nach Böll, "Der Fangschuß" (1976) nach Marguerite Yourcenar, "Die Blechtrommel" (1979) nach Grass, "Die Fälschung" (1981) nach Nicolas Born, "Un amour de Swann" (1984) nach Proust, "Death of a Salesman" (1985) nach Miller, "A Gathering of Old Men" (1987) nach Ernest J. Gaines, "The Handmaid's Tale" (1990) nach Margaret Atwood...

Mit dem am 21. März uraufgeführten "Homo Faber" griff Schlöndorff schließlich auf Max Frisch zurück; bis heute folgten noch Tournier, James Hadley Chase, Augustinus, Jean Bernard, Éric-Emmanuel Schmitt, Cyril Gely... Und Ernst Jünger tauchte zudem noch als Figur in einem der schlöndorffschen Historienfilme auf. Max Frisch - am 04. April 1991 beinahe 80jährig verstorben! - hatte Schlöndorffs Vorbereitungen und die Drehbuchfassung Rudy Wurlitzers noch ausgiebig mitverfolgt und dem Regisseur im November 1990 zum Dank für die Verfilmung seinen 1967er Jaguar 420 geschenkt. Frisch hatte Schlöndorffs Verfilmung als erster sehen dürfen und war angeblich überaus zufrieden mit dem Resultat, das später einige Preise & Nominierungen einheimsen durfte, bei vielen Kritiker(inne)n jedoch nicht unbedingt viel Begeisterung auslöste... Zumindest Julie Delpy, die seit ihrer Rolle in Godards "Détective" (1985) eine beachtliche Karriere hingelegt hatte, die bis heute anhält, konnte viel Lob für sich verbuchen; auch Hauptdarsteller Sam Shepard kam ziemlich gut weg. Dem Film an sich nahm man die Abweichungen von der Vorlage und eine zu literarische Machart hingegen übel.
Worum es geht, verrät Angelus in seiner Inhaltsangabe.


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