Love Story (1970)
Arthur Hiller drehte ab Mitte der 50er Jahre zunächst – teils sehr sehenswerte – Folgen für erfolgreiche TV-Serien-Formate wie "Alfred Hitchcock Presents" (1955), "Playhouse 90" (1956), "Suspicion" (1957) oder "Thriller" (1960), ehe er über "The Careless Years" (1957) und den Disney-Film "Miracle of the White Stallions" (1963) seine Karriere als Kinofilm-Regisseur begann. Damit glich er im unmittelbaren Vorfeld des New Hollywood etwa gleichaltrigen Kollegen wie Sidney Lumet oder Robert Altman, die ihr Handwerk ebenfalls in Fernseh-Gefilden erlernten. Hiller blieb jedoch ein vergleichsweise kleiner Filmemacher, der heute vor allem für kleinere Komödien-Perlen mit Gene Wilder, Richard Pryor, Walter Matthau oder Jack Lemmon bekannt ist und am Ende seiner Karriere mit der gnadenlos durchgefallenen Hollywood-Satire "An Alan Smithee Film: Burn Hollywood Burn" (1997) von sich Reden machte, der aber auch im Bereich des Kriegsfilms, des Horrorfilms oder der Romanze tätig war. In letztgenannte Sparte fällt sein wohl erfolgreichster, populärster Film "Love Story", der mit Ali MacGraw und Ryan O'Neal in den Hauptrollen eine Romanze schildert, die sich gegen den Willen des vermögenden Vaters (Ray Milland) des jungen Studenten durchzusetzen versteht, aber letztlich von der überraschend diagnostizierten unheilbaren Leukämie-Erkrankung der Frau eingeholt wird, die als Betroffene erst wesentlich später davon erfährt als ihr Partner. Während "Love Story" für Ray Milland das Ende einer überwiegend glanzvollen Phase seiner Karriere markierte, auf welche später vornehmlich trashige Streifen folgten, begann für Hauptdarsteller Ryan O'Neal die Hochphase seines Schaffens, zu der "What's Up, Doc?" (1972), "Paper Moon" (1973), "Barry Lyndon" (1975) oder "Driver" (1978) zählten, ehe "Oliver's Story" (1978) als wenig geschätztes Sequel zu "Love Story" eine Phase des Niedergangs einleitete. In "An Alan Smithee Film: Burn Hollywood Burn" sollte er wieder für Hiller vor der Kamera stehen. Ali MacGraw wurde zwar dank "Love Story" immens populär, konnte aber nie so recht durchstarten – ganz anders als Tommy Lee Jones, der hier in seiner ersten Filmrolle zu sehen ist. Mit dem charmanten Hauptfigurenpaar, einer einfühlsamen Dramaturgie, der "Love means never having to say you're sorry"-Moral und Francis Lais Musik ist Hiller ein mitreißendes Liebesdrama gelungen, das 1970 zu den großen Kassenerfolgen zählte und noch nach 50 Jahren sein Publikum berührt. Blaine betont das auch in seinem Review.
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