The Penalty (1920)
Als Mann mit den 1000 Gesichtern und Horrorfilmstar sollte Lon Chaney sr. in die Filmgeschichte eingehen: 1918 an der Seite von William S. Hart als Westernschurke bekannt geworden, agierte Chaney ab Beginn der 20er Jahre in zunehmend bizarreren, groteskeren Rollen, die häufig mit teils schmerzhafter, radikaler Maskerade einhergingen: U. a. als "Phantom of the Opera" (1925) und "The Hunchback of Notre Dame" (1923) erlangte er Berühmtheit. Regisseur des letztgenannten Films war Wallace Worsley, der mehrmals mit Chaney arbeitete und mit diesem u. a. noch den verschollenen berüchtigten Horrorfilm "A Blind Bargain" oder den frühen Chaney-Klassiker "The Penalty" hervorbrachte, welcher im August 1920 seine Premiere feiern konnte. Chaney, der später in Tod Brownings "The Unknown" (1927) einen armamputierten Messerwerfer spielte, agiert hier als beinamputiertes Verbrechergenie, das sich an jenem Arzt zu rächen gedenkt, der ihm einstmals unnötigerweise beide Beine amputiert hatte. Als Modell Satans stellt er sich des Arztes Tochter, der Bildhauerin Barbara, zur Verfügung, um später den Chirurgen zu nötigen, ihm die Beine von Barbaras Verlobten zu transplantieren. Eine stattdessen durchgeführte Hirn-OP lässt den rachsüchtigen Kriminellen zu einem Gesinnungswandel kommen. Nach einer Literaturvorlage von Gouverneur Morris – Urgroßenkel des gleichnamigen US-Gründervaters – krankt der Stoff ein wenig am naiven Ende, das kaum noch in den Umständen und beinahe nur noch in biologischen Beschaffenheiten Ursachen des Bösen erblickt, zählt aber zu den frühen Klassikern Chaneys (sowie zu den frühen Klassikern Worsleys, dessen Regiekarriere zwischen 1918 und 1928 andauerte).
Bei Kino Lorber ist der Film auf BluRay als reichhaltige Special Edition herausgekommen: Fassungseintrag von Hank Quinlan 1958
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