Beitrag

von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Spielberg startet durch

Stichwörter: 1960er Jubiläum Klassiker Kurzfilm Liebesfilm Roadmovie Spielberg Spielfilm Tragikomödie USA

Amblin' (1968)

Ein netter kleiner Kurzfilm ohne Dialoge, der sich ansonsten kaum formale Extravaganzen leistet und eine Geschichte des Kennenlernens, Näherkommens, Liebens und Enttäuschens erzählt, der da am 18. Dezember 1968 erstmals zu sehen war: "Amblin'" ist sympathisch, wäre aber vermutlich kaum der Rede wert, hätte er nicht seinem Regisseur Steven Spielberg den großen Durchbruch ermöglicht. Mit schon im Kindesalter begonnenen Amateurfilmen wie "The Last Gun" (1959), "Escape to Nowhere" (1961) und "Firelight" (1964), in denen sich bereits ein Sinn für Spektakel und Genreunterhaltung erkennen ließ, hatte der 1946 geborene, spätere Starregisseur begonnen: Filme, die ihrerzeit in heimischen Kinos gezeigt worden oder auf Amateurfilmfestivals ausgezeichnet worden sind und heute zumindest in Teilen verschollen und bloß noch fragmentarisch erhalten sind.
"Amblin'" hingegen ist der erste vollendete 35mm-Film Spielbergs, der zudem mit einer bereits erfahrenen Schauspielerin daherkommt: mit Pamela McMyler. der 15.000 Dollar teure Film entwickelte sich zu einem kleinen Erfolg – und auch Jerry Lewis, dessen Filmkurs an der University of Southern California Spielberg mit George Lucas ab 1967 gelegentlich besucht hatte, war voll des Lobes: zurecht, denn die unaufgeregte Handlung verpackt Spielberg in teils souveränen Bildkompositionen, die – mit Ausnahme einer Rückspiegel-Szene – stets zurückhaltend wirken. Mit einer kleinen, nicht allzu aufregenden Pointe (der junge Mann entpuppt sich zur milden Enttäuschung der Frau als recht bürgerlich) ergibt das einen durchweg gefälligen 25-Minüter, der Spielberg letztlich in TV-Gefilde beförderte. Was er seinem 35mm-Erstling verdankt, wusste Spielberg genau: der Name der 1981 gegründeten Amblin Entertainment zeigt das recht deutlich...


Kommentare und Diskussionen

  1. PierrotLeFou sagt:

    Und wieder ein Jahr rum…

    In der hiesigen Jubiläumsfilm-Rubrik kamen diesmal rund 130 Filme an 124 Terminen dran und dennoch hat es wieder einmal nicht gereicht, um auch bloß das halbwegs Nennenswerte zu berücksichtigen. Draußen bleiben mussten etwa 60er-Jahre-Schlock-Klassiker wie The Astro-Zombies (1968), They Saved Hitler’s Brain (1968) oder She-Devils on Wheels (1968), der Schweizer Amateurfilmskandal Blutgeil (1993), das erste “Inner Sanctum Mystery” Calling Dr. Death (1943), die de Funes-Klassiker Le petit baigneur (1968) & Le Gendarme se marie (1968) oder Avantgarde-Werke wie Pas de deux (1968), Nocturno 29 (1968) und Nostra signora dei turchi (1968).
    Besonders leid getan hat es mir um den viel zu unbekannten Le loup des Malveneur (1943), um die ausufernde Gandhi-Doku Mahatma: Life of Gandhi, 1869-1948 (1968), den Django-Reißer Preparati la bara! (1968) mit einem der schmissigsten Italowestern-Titelsongs, um Nanni Morettis ungewöhnlichen Caro diario (1993) sowie um Quartett im Bett (1968), Ulrich Schamonis Insterburg-&-Co-Klassiker.
    Aus der engeren Wahl geflogen sind schweren Herzens auch noch Die Börsenkönigin (1918), Five Graves to Cairo (1943), Sherlock Holmes in Washington (1943), Dead Men Walk (1943), The Return Of The Vampire (1943), Revenge of the Zombies (1943), Son of Dracula (1943), Juhyô no yoromeki (1968), Saraba natsu no hikari (1968), Appunti per un film sull’india (1968), Partner (1968), Romeo and Juliet (1968), The Shoes of the Fisherman (1968), Un soir, un train (1968), The Devil Rides Out (1968), Coogan’s Bluff (1968), The Boston Strangler (1968), Funny Girl (1968), I Love You, Alice B. Toklas! (1968), Blackbeard’s Ghost (1968), I Bastardi (1968), Tres tristes tigres (1968), Les biches (1968), Stress-es tres-tres (1968), Schamlos (1968), Lalka (1968), Sequestro di persona (1968), Le tombeau d’Alexandre (1993), In weiter Ferne, so nah! (1993), Die Rebellion (1993), Falling Down (1993), In den Straßen der Bronx (1993), In the Line of Fire – Die zweite Chance (1993), M. Butterfly (1993), Xi Meng Ren Sheng/Meister des Puppenspiels (1993), Zeit der Götter (1993), Auf der Flucht (1993), Beruf Neonazi (1993), Die Akte (1993), Die Firma (1993), Gettysburg (1993), Gilbert Grape (1993), Indien (1993), Jurassic Park (1993), Philadelphia (1993), Tödliche Maria, Die (1993), Tombstone (1993), Arizona Dream (1993), Trauma (1993), Benny & Joon (1993), Boxing Helena (1993), Hsi Yen/Das Hochzeitsbankett (1993), Matinee (1993), Wayne’s World 2 (1993), Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem (1993)…

    Viele große Namen also, für die nicht genug Platz war. Wie auch immer: Den fleißigen Mitschreibern ratz und Stefan M einmal mehr vielen, vielen Dank für die tatkräftige Unterstützung! Und allen übrigen User(inne)n einen guten Rutsch in ein schönes neues Jahr!

    Morgen geht es gleich mit einem 90er-Jahre-Independent-Hit weiter und dann folgen auch 2019 wieder über 120 Titel…

Um Kommentare schreiben zu können, müssen Sie eingeloggt sein.

Registrieren/Einloggen im User-Center

Details