Bleeder (1999)
Allerspätestens seit "Drive" (2011) hat sich Nicolas Winding Refn nach zwei Übergangswerken im Jahr 2009 als kultverdächtiger Filmemacher etabliert, der wiederholt Style-over-Substance-Vorwürfe auf sich zieht und die Gemüter spaltet. Sein Frühwerk scheint hingegen stärker auf Inhalte und Dramaturgien fokussiert zu sein, kommt ästhetisch spröder daher, wirkt erst einmal etwas bodenständiger, irgendwo zwischen Indie-Hit und Dogma-Anleihen. Der am 6. August 1999 uraufgeführte Thriller "Bleeder", Refns zweite Regieaerbeit, eignet sich zudem mit der Figur des nerdigen Filmliebhabers Aspekte eines Quentin Tarantino oder Kevin Smith an, der Tonfall ist indes trotz eines positiven Endes für die von (dem schon bei "Pusher" (1996) und wahrlich nicht zum letzten Mal bei Refn mitwirkenden Schauspieler) Mads Mikkelsen gespielte, größere Nebenfigur Lenny ausgesprochen grimmig: ein Rachethriller und -drama, in dem infiziertes Blut zum Bild der sich hochschaukelnden Gewaltdynamik wird, die zugleich eine Abwärtsspirale in Gang setzt, an deren Rand nur der schüchterne Lenny mit dem Schrecken davon kommt und eine Perspektive jenseits eines asozialen Milieus zwischen Gewalt, Rassismus, Untätigkeit, Antriebslosigkeit und Alltagsflucht findet.
Mehr zum Inhalt ist der recht ausführlichen Inhaltsangabe von Shub zu entnehmen…
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