Sleepy Hollow (1999)
Eigentlich passte Washington Irvings "The Legend of Sleepy Hollow" (1820) perfekt zum Filmemacher Tim Burton, der seine Zuneigung zum klassischen Horrorfilm schon in seinen vorangegangenen Filmen – mit Vincent Price in kleinen Rollen, mit Verweisen auf Universals "Frankenstein" (1932), mit Martin Landau als Bela Lugosi – mehrfach deutlich ausgelebt hatte. Der am 17. November 1999 uraufgeführte "Sleepy Hollow" – knapp 50 Jahre nach der beliebten Disney-Verfilmung "The Adventures of Ichabod and Mr. Toad" (1949) entstanden – sollte als Annäherung an den klassischen Horrorfilm – mit Christopher Lee, der Burton später treu bleiben sollte – der bislang deutlichste Ausdruck dieser Zuneigung sein. Zugleich weist der von "Batman Returns" (1992) über "Mars Attacks" (1996) angestiegene CGI-Einsatz "Sleepy Hollow" als einen neueren Burton aus, der vor allem auch aus Kostengründen die handgemachten Effekte und Montage-Tricks à la Stop Motion seiner frühen Filme durch einen modischeren Look zu ersetzen begonnen hatte. Ironischerweise stammt das Drehbuch, das Washington Irving arg frei und ausgeschmückt adaptiert, von einem der populärsten Maskenbildner seiner Zeit: Kevin Yagher schrieb gemeinsam mit dem erfahrenen Drehbuchautor Andrew Kevin Walker am Buch mit, das Burton dann mit großem Stareinsatz adaptierte: Johnny Depp, Christina Ricci, Miranda Richardson, Michael Gambon, Casper Van Dien, Christopher Lee, Christopher Walken sowie alte Weggefährt(inn)en wie Jeffrey Jones, Michael Gough oder Lisa Marie tummeln sich in dieser mild blutigen Horrorkomödie über den furchtsamen Constable Ichabod Crane, der im ausgehenden 18. Jahrhundert mit seinen modernen Techniken eine grausige Mordserie in Sleepy Hollow aufklären soll, deren Ursachen indes äußerst phantastisch sein sollen…
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