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von PierrotLeFou

Vor 75 Jahren: Road to Fame…

Stichwörter: 1940er Crospy Filmreihe Hope Jubiläum Klassiker Komödie Lamour Road-to...-Reihe Schertzinger Spielfilm USA

Road to Singapore (1940)

Bob Hope, der 1907 als Vierjähriger mit seinen Eltern aus England in die USA übersiedelte, hat sich im Laufe seiner langen Karriere zu einem der beliebtesten Komiker und Entertainer seiner Generation entwickelt; nach ersten Filmauftritten ab 1934 festigte er sein Profil als Komiker vor allem in der Rolle des feigen Helden in den Horrorkomödien "The Cat and the Canary" (1939) und "The Ghost Breakers" (1940). Der gleichalterige Bing Crosby war dagegen vor allem als Sänger zum Star geworden, der seit den 30er Jahren allerdings auch vermehrt auf der Leinwand Fuß fassen konnte: der Weichheit seiner Stimme entsprach in den Filmen meist ein sanftes, smartes Auftreten Crosbys, der eine Oscar-Auszeichnung bezeichnenderweise als Priester im Musical "Going My Way" (1944) Leo McCareys erhielt.

"Road to Singapore" - uraufgeführt am 22. März 1940 - markiert den Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit beider Stars auf der großen Leinwand und ihren großen Durchbruch beim Kinopublikum gleichermaßen: Hope agiert in insgesamt sieben Filmen der bis 1962 andauernden - wenngleich ab 1952 durch eine zehnjährige Pause unterbrochenen - Road to...-Reihe als feiger und etwas ungeschickter (gleichwohl recht agiler) Möchtegern-(Frauen-)Held, während Crosby als sein intelligenterer & eleganterer Partner den wahren Helden abgibt, welcher am Ende in der Regel sein love interest gewinnen konnte (oder gleich zwei davon, wie in "Road to Bali" (1952)), während Hope meist leer ausging (wenn er sich nicht das Objekt seiner Begierde mittels Hypnose gefügig machte, wie in "Road to Rio" (1947)). Damit ergänzten sich beide Stars "zu einem Bild des amerikanischen Selbstverständnisses" (G. Seeßlen), während Dorothy Lamour in den ersten sechs Road to...-Filmen die schöne Frau an ihrer Seite gab; erst 1962 war der 49jährige Crospy der Meinung, die 38jährige Lamour wäre inzwischen zu alt für diese Rolle und ließ sie durch die 1933 geborene Joan Collins ersetzen, während Lamour sich mit einem Cameo-Auftritt begnügen musste. Den Erfolg der Filme, welche parodistische Anspielungen auf zeitgenössische Hits enthielten und Sparten des Abenteuerfilms mit unberechenbaren, mitunter reichlich albernen Gags vermixten, kann man ohne eine Kenntnis der jeweiligen Bezugspunkte nur noch schwer nachvollziehen; zumal der Erfolg (vor allem in den späteren Filmen) auch auf Kurz- & Cameo-Auftritte diverser Stars zurückgeht - daunter The Andrews Sisters, Jane Russell, Humphrey Bogart (per Archivmaterial in "Road to Bali" zitiert), Peter Sellers, Zsa Zsa Gabor, David Niven, Frank Sinatra und Jerry Lewis & Dean Martin, die als Komikergespann quasi die Nachfolge von Hope & Crospy antraten. Vergegenwärtigt man sich die parodistische Intertextualität und die Gagdichte dieser Reihe, so verwundert es allerdings nicht, dass etwa Eric Idle und John Landis maßgeblich vom "Road to..."-Humor beeinflusst worden sind. Der in Episoden zerfallende und das Publikum als Eingeweihten einbeziehende Humor eines "Kentucky Fried Movie" (1977), der sich über die Hits der Zucker Brothers bis heute gehalten bzw. weiterentwickelt hat, findet in der Road to...-Reihe einen wichtigen Vorläufer. Für die Karriere der beiden Hauptdarsteller war "Road to Singapore" samt seinen Nachfolgern höchst förderlich... 1977 verhinderte dann allerdings Crospys Tod die Entstehung von "Road to the Fountain of Youth". Landis, der in diesem Jahr seinen "Kentucky Fried Movie" auf die Leinwand brachte, gab Hope - der noch bis Mitte der 90er kleine & kleinste Rollen im Filmgeschäft übernahm - allerdings einen würdigenden Cameo-Auftritt in dem als Hommage gedachten "Spies Like Us" (1985).
Die ersten vier Filme der Reihe liegen bei Universal als Road to - Box Set auf DVD vor:
Fassungseintrag von Strohmann


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