Hollow Triumph (1948)
Steve Sekely ist Freunden des phantastischen Films vielleicht als Regisseur von "The Day of the Triffids" (1963) bekannt: Kein großer Klassiker, aber doch ein kleines Kuriosum – das aber eher bloß die eingefleischten Sci-Fi-/Horror-Fans mit Augenmerk aufs Classical Hollywood auf dem Schirm haben. Nochmals etwas weniger Bekanntheit erlangte sein klassischer Zombiefilm "Revenge of the Zombies" (1943), der immerhin zu den Klassikern eines überschaubaren Subgenres gehört und von entsprechenden Komplettisten durchaus gesucht und gesichtet wird. Vom Bekannheitsgrad irgendwo zwischen diesen Klassikern des phantastischen Films liegt der am 18. August 1948 Film noir "Hollow Triumph" nach einem Roman von Murray Forbes – der sicherlich der beste dieser drei Titel ist.
In dem routiniert in Szene gesetzten Kriminaldrama schlittert John Muller (Paul Henreid), ein inhaftiert Betrüger, nach seiner Entlassung sogleich wieder auf die schiefe Bahn. Einen knallharten Gangsterboss will man ausnehmen. Das Ding läuft schief und Muller ist auf der Flucht. Dann ein Wink des Schicksals: Dr. Bartok, ein Psychoanalytiker, führt im Grunde das Leben, das Muller gerne führen würde – und sieht Muller auch noch frappierend ähnlich. Lediglich eine Narbe unterscheidet ihn merklich von dem kleinen Kriminellen, der bald eine Beziehung mit Bartoks Sekretärin eingeht. Bald steht fest: Bartok soll sterben, Muller braucht eine Narbe. Alles läuft wie geplant – die Narbe jedoch ziert die falsche Wange... Doch wie durch ein Wunder fügen sich alle Umstände zum Besten. Indes: Bartok selbst hat viel Schuld(en) auf sich geladen, die Muller nun zum Verhängnis werden... Und noch im Sterben läuft alles schief: Die Geliebte ahnt in nächster Nähe nichts Böses; steigt auf das Schiff in die vermeintlich gemeinsame Zukunft und vollzieht genau damit jede Chance auf einen allerletzten Abschied. Schwarzhumorig und fatalistisch ist "Hollow Triumph", den fiesen Pointen eines "Blood Simple" (1984) nicht ganz unähnlich.
Preiswert und fein ausgestattet kommt Sekeleys kleine Perle in der Film Noir Collection bei Koch media daher: Fassungseintrag von Black Smurf
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