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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Der Mumien-Horrorfilm kehrt zurück

Stichwörter: 1990er Abenteuer Abenteuerfilm Action Filmreihe Horror Jubiläum Klassiker Komödie Reboot Remake Sommers Spielfilm USA Weisz

The Mummy (1999)

Karl Freunds "The Mummy" (1932) war nach Tod Brownings "Dracula" (1931) und James Whales "Frankenstein" (1932) der dritte große Klassiker in Universals Reihe von Horror-Tonfilmen, zu denen vor allem auch noch Whales "The Invisible Man" (1933) sowie später noch George Waggners "The Wolf Man" (1941) zählten; und freilich all die Fortsezungen, die jeder Film mehr oder weniger überzeugend nach sich ziehen sollte. "The Mummy" ist als einer der Ur-Klassiker des Genres bis heute legendär – auch wenn der renommierte Kameramann Freund mit seinem Hollywood-Regiedebüt nicht an die Qualitäten von Whale und Browning (dem er bei "Dracula" als Kameramann zur Seite stand) heranreichte: Das Fehlen einer literarischen Vorlage von Rang spielt sicherlich ebenso hinein wie auch die im Vergleich mit Vampiren, Kunstmenschen oder auch Werwölfen relativ spannungsarme Beschaffenheit des klassischen Halbwesens Mumie. Selbige taucht in "The Mummy" auch nur kurzzeitig auf, woran auch die zeitaufwendige Maske Boris Karloffs Anteil hatte, der in den Film den einstmals bei lebendigem Leib mumifizierten Imhotep spielt, um sich – wiedererwacht – schnell seiner Bandagen zu entledigen und als obskurer Ardath Bey der Wiedererweckung der einstigen Geliebten nachzugehen, wobei der Leib einer jungen US-Amerikanerin als neue Hülle dienen soll. Auch in der Zeit der Hammer-Studios und der zweiten Welle des klassischen Horrorfilms an der Schwelle zum modernen Horrorfilm spielten Mumienfilme wieder eine relevante Rolle. Und sie geisterte freilich durch den mexikanischen Horrorfilm und tauchte auch in einigen Paul-Naschy-Vehikeln auf. Nach den eher weniger überzeugenden Prestigeprojekten "The Awakening" (1980) von Mike Newell und Franklin J. Schaffners "Sphinx" (1981) blieben die Mumien im Horrorfilm dann auf kleine Einzelfilme beschränkt, immer wieder mal (wie auch früher gelegentlich schon) im Verbund mit anderen klassischen Halbwesen: so etwa in "The Monster Squad" (1987) oder "Waxwork" (1988).
Mit dem am 16. April 1999 uraufgeführten "The Mummy" belebte dann Stephen Sommers, der sich im Vorjahr mit dem Monsterfilm "Deep Rising" (1998) hervorgetan hatte, den klassischen Horror für Universal neu, nachdem Francis Ford Coppola und Kenneth Branagh mit ihren Stoker- und Shelley-Neuverfilmungen in den 90er Jahren schon den nötigen Vorschub geleistet hatten. Mit viel Exotik und Humor knüpfen Sommers, seine zwei Ko-Autoren sowie die Stars Brendan Fraser und Rachel Weisz an den Tonfall des frühen Universal-Horrorfilms an, derweil Arnold Vosloos Imhotep nunmehr mit reichlich CGI-Effekten aufwartet. Der launige Blockbuster traf damals den Nerv der Zeit und zog mehrere Sequels und Spin-offs nach sich; Sommers widmete sich in "Van Helsing" (2004) bald dem Monster-Crossover, das bereits in beiden klassischen Halbwesen-/Horrorfilm-Wellen einen qualitativen Niedergang eingeleitet hatte... und auch diesmal war die Zeit gekommen und es übernahm ein neuer, extremer Körperhorror und Terrorfilm das Zepter. Doch der Ruf vom 1999er "The Mummy" hielt sich eine ganze Weile und die Bemühungen Universals um ein Dark Universe schlugen sich schließlich in dem Reboot "The Mummy" (2017) nieder.
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