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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Yoshishige Yoshida beendet seine historische Trilogie

Stichwörter: 1970er Biographie Historienfilm Japan Jubiläum Klassiker Nuberu-bagu Spielfilm Trilogie Yoshida

Kaigenrei (1973)

Mit "Erosu + gyakusatsu" (1969) hatte Yoshishige Yoshida wohl sein Meisterwerk hingelegt. Zugleich war es der Beginn einer losen Trilogie zur jüngeren japanischen Geschichte: "Erosu + gyakusatsu" kam als sehr reflektiertes Werk über Leben und Tod des 1923 von der Militärpolizei exekutierten anarchistischen Aktivisten und Theoretiker Osugi Sakae und seiner Partnerin Ito Noe daher. Mit "Rengoku eroica" folgte ein freierer Stoff über einen Ingenieur der Atombehörde, der sich mit seiner Vergangenheit als Revolutionär konfrontiert sieht. Mit dem – je nach Quelle – am 7. Juni oder Juli 1973 uraufgeführten "Kaigenrei" näherte er sich dann wieder dem biografischen Historienfilm im engeren Sinne. Kein radikal antiautoritärer Kritiker des Staates steht hier im Vordergrund, sondern ein bis zuletzt kaisertreuer, wenngleich von der kaiserlichen Armee exekutierter Staatsphilosoph, dessen Ideologie als faschistisch eingestuft wird – und die dennoch Jahrzehnte später auch auf das Interesse unter Linken stieß. Formal fällt der Film mit seiner eigenwilligen Klarheit so spannend aus, wie man es von Yoshida erwarten darf; inhaltlich ist das Ganze allerdings wie der direkte Vorgänger ein sperriges, forderndes Werk geworden, das geradezu nach einer begleitenden Lektüre schreit.
Die alle drei Filme enthaltende Edition Love + Anarchism gibt einem immerhin 80 Seiten mit auf den Weg: Fassungseintrag von Onedaeth


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