Crazies (1973)
Mit "Night of the Living Dead" (1968) trug George A. Romero maßgeblich zur Modernisierung des Horrorfilms bei und lieferte zugleich den Klassiker des modernen Zombiefilms schlechthin. Diesem Subgenre des Horrorfilms blieb er bis zuletzt treu: unter 15 Langspielfilmen sollten sich schließlich sechs Zombiefilme finden lassen. Elemente dieses bei Romero stets satirisch ausgerichteten Subgenres ließen sich auch in anderen seiner Filme finden: insbesondere in "Crazies" – jener am 16. März 1973 uraufgeführte dystopische Seuchen-Horrorthriller, der noch vor seinem zweiten Zombie-Streifen, "Dawn of the Dead" (1978), entstanden ist. Anstelle der Zombifizierten gibt es in "Crazies" die Infizierten, anstelle einer schießwütigen Bürgerwehr gibt es hier skrupellose Militärs. Das Misstrauen, das Romeros Filme mit ihrer '68er-Haltung sowohl Führungspersönlichkeiten als auch kollektiven Bewegungen und Gruppendynamiken entgegenbringt – selbst noch in seinem Hexenfilm "Season of the Witch" (1972) zwischen Patriarchat und dogmatischem feministischen Zirkel – findet man in "Crazies" wie auch in seinen Zombiefilmen. Blieb jedoch in den Zombiefilmen die Frage nach dem auslösenden Moment unbeantwortet – sieht man von der Venussonden-Theorie aus "Night of the Living Dead" ab, mit der aber eher im Geiste des 50er-Jahres-Kinos die Gefahren des technischen Fortschritts angespielt werden als Missetaten der Regierung –, so gibt es hier klar benennbare Auslöser und Schuldige: Trixie, ein chemischer Kampfstoff mit niedlichem Namen, gerät ins Grundwasser und lässt Kleinstadtbewohner zu mordenden Irren werden. Vor ihnen und vor dem Militär, das die Gegend "säubert", fliehen die Unversehrten...
zu Empfehlen ist das 3-Disc LCE Mediabook von capelight pictures, das auch "Season of the Witch" und "There's Always Vanilla" (1971) enthält: Fassungseintrag von MMeXX
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