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von PierrotLeFou

Vor 50 Jahren: Gothic Horror aus Italien

Stichwörter: 1960er Bava Horror Italien Jubiläum Klassiker Spielfilm

Operazione Paura (1966)

Riccardo Freda hat in den 50ern als Pionier des phantastischen Films Italiens mit "I Vampiri" (1957) und "Caltiki - il mostro immortale" (1959) bereits ein paar kleine Perlen des Genres abgeliefert. Beide Male soll der Kameramann Mario Bava die Filme fertiggestellt haben, der kurz darauf mit seiner ersten Solo-Regie eines Spielfilms den italienischen Horrorfilm vielleicht nicht revolutionierte, aber zumindest zu gänzlich neuartigen Höhepunkten trieb: "La Maschera del demonio" (1960) - besetzt mit Barbara Steele, der großen Dame des gothic horror - markierte den Anfang von Bavas Regie-Karriere im Genre und toppte mit Bavas Talent, aus kleinen Mitteln große Effektivität herauszuholen, noch den neu aufblühenden gothic horror bei den britischen Hammer Studios oder bei AIP. Weniger mit dem phantastischen Sandalen-Vampirfilm "Ercole al centro della terra" (1961) und dem SciFi-Vampirfilm "Terrore nello spazio" (1965), aber um so intensiver mit "I Tre volti della paura" (1963), "La Frusta e il corpo" (1964) und dem frühen giallo "Sei donne per l'assassino" (1964) konnte sich Bava schließlich international als einer der Großmeister des gothic horror etablieren.

Der am 08. Juli 1966 uraufgeführte "Operazione paura" schließt diese Phase als würdiger Höhepunkt ab: Im Hinblick auf seine eigenwillige Farbdramaturgie und die souveräne Kameraarbeit blieb sich Bava auch später treu, allerdings wurde der gothic horror-Touch, der in den 60er Jahren dominierte, später von giallo- und diversen Subgenre-Einflüssen zunehmend verdrängt. "Operazione Paura" ist indes noch einmal reinster gothic horror: Eine Geister- & Fluch-Geschichte aus der Vergangenheit, angesiedelt in einem kleinen Dorf voller dunkler Gassen, Spinnweben, düsterer, rustikaler Häuser, verwitterter Friedhöfe und unheilvollen Schlossmauern. Schlüsselszenen des Films wurden später von Federico Fellini (in "Histoires extraordinaires" (1968)), Tim Burton (in "Sleepy Hollow" (1999)) und David Lynch (in "Twin Peaks" (1990)) aufgegriffen und variiert, selbst John Carpenter orientierte sich in "In the Mouth of Madness" (1994) an Bavas Genreklassiker, der sicherlich zu den Höhepunkten des klassischen Horrorfilms der 60er Jahre zu zählen ist. Weshalb dem so ist und weshalb der furchtbare dt. Titel falsche Erwartungen weckt, verrät thwag in seinem Review...


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