Darkman (1990)
Sam Raimi war 1981 mit "The Evil Dead" - seiner Langfilm-Version des frühen Amateur-Kurzfilms "Within the Woods" (1978) - zur neuen Hoffnung des Horrorfilms avanciert und maßgeblich an der Entstehung des Fun-Splatters beteiligt. Eine Krimikomödie später hatte er dann mit "Evil Dead II" (1987) die humoristischere Fortsetzung folgen lassen, die in großen Teilen eher einem Remake glich. Ehe der dritte Teil "Army of Darkness" (1992) schließlich die Trilogie abschloss - die durch das Remake "Evil Dead" (2013) wiederbelebt nun als TV-Serie "Ash vs Evil Dead" (2015) fortgeführt wird - und eindeutig klar machte, dass Raimi sich endgültig vom Splatter-Sektor entfernen und stattdessen schwarzhumorigen, massentauglicheren Beiträgen zum phantastischen Film zuwenden sollte, deren Mainstream-Höhepunkt sicherlich die Spiderman-Trilogie abgab (2002-2007), lieferte er einen Film ab, in dem sich diese Entwicklung bereits andeutete und in dem er sich dem Superhelden-Film erstmals widmete.
"Darkman" - uraufgeführt am 24. August 1990 - mixt Elemente aus The Phantom of the Opera-Verfilmungen mit Anleihen bei Georges Franju, den Fantomas-Streifen und Superhelden-Comic-Klischees, um seine konventionelle Geschichte eines betrogenen Genies, das sich an seinen Peinigern rächt, in handwerklich solider Umsetzung zu präsentieren, in der besonders Danny Elfmans Soundtrack sowie Maske, Ausstattung und (nicht unbedingt alle) Trickeffekte Eindruck hinterlassen, während die straffe Dramaturgie und dynamische Action-Szenen für reichlich Kurzweil sorgen. Gleichwohl der Film eine TV-Serie, zwei Fortsetzungen und eine kleine Comic-Version nach sich zog, hat sich die Wertschätzung, der sich der Film heutzutage bei vielen Zuschauern erfreut, erst seit Raimis Spiderman-Verfilmungen so richtig eingestellt.
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