The Funeral (1996)
Er schrieb die Bücher für die meisten frühen Filme Abel Ferraras: Nicholas St. John, der vor 50 Jahren erstmals bei Ferraras Kurzfilm "Nicky's Film" (1971) in Erscheinung trat und vor 25 Jahren letztmals eine Verfilmung seines Drehbuchs durch Ferrara erlebte... Die Rede ist von "The Funeral", Ferraras am 3. September 1996 uraufgeführtem Gangsterfilm. Mit Christopher Walken, Chris Penn, Vincent Gallo, Isabella Rossellini, Annabella Sciorra, Gretchen Mol und Benicio del Toro ist der erstklassig besetzte Film noch einmal ein Highlight in St. Johns Karriere geworden, der später bloß noch ein Drehbuch mit Nicolas Winding Refn geschrieben haben soll, das aber nie verfilmt wurde. Gemunkelt wurde von einem Zerwürfnis, das die für ein Vierteljahrhundert doch so fruchtbare Zusammenarbeit St. Johns und Ferraras beendet und zu St. John Rückzug aus dem Filmgeschäft geführt habe; bestätigt ist das indes nicht. Was auch immer der Grund gewesen sein mag: Für Ferrara ging es – auch wenn er zuvor etwa mit "Bad Lieutenant" (1992) durchaus auch ohne St. John zu Meisterwerken fähig war – im Anschluss merklich bergab: Von "The Blackout" (1997) bis "4:44 Last Day on Earth" (2011) findet sich mehr Gescholtenes als Gelobhudeltes in seinem Œuvre; erst ab Mitte der 10er Jahre setzt wieder ein größeres wohlwollendes Interesse an Ferraras Filmen ein.
"The Funeral" markiert mit dem Autoren St. John und dem extrem namhaften Cast einen wichtigen Wendepunkt in Ferraras Karriere, besticht aber darüber hinaus auch als hochwertiges Kriminaldrama, das einmal mehr um Schuld, Vergebung, Rache und Erlösung kreist... Mehr zum Inhalt und den Qualitäten verrät Der Mann mit dem Plan in seinem Review...
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