Xia Nu (1971)
Wuxia-Liebhaber müssen nicht erst im Jahr 1971 (oder gar erst 1975) ansetzen, um liebgewonnene Klassiker dieses Genre zu finden. Aber dennoch ist das Jahr entscheidend für die Geschichte des Genres, zumindest hinsichtlich des Siegeszuges von Wuxia-Filmen in Europa: King Hu, der schon vielgelobte Klassiker wie "Da Zui Xia" (1966, Das Schwert der gelben Tigerin) oder "Long Men Ke Zhan" (1967, Die Herberge zum Drachentor) hervorgebracht hatte, konnte mit dem am 18. November 1971 uraufgeführten "Xia Nu" einen weiteren großen Wurf vorlegen, der seit seiner 1975er-Aufführung auf dem Festival von Cannes für ein gehörig vergrößertes Renommee des Genres unter europäischen Kritiker(innen) und Zuschauer(innen) sorgte. Der von einer Kurzgeschichte Sung Ling Pus inspirierte Film wurde in Cannes für die Palme d'Or nominiert – und gilt heute unter Cineasten als der große Überklassiker des Genres schlechthin, der auf Filmschaffende wie Ang Lee oder Zhang Yimou großen Einfluss haben sollte. Hochstilisierte Bildkompositionen im Breitbildformat, kunstvoll montiert, entfalten in drei Stunden Laufzeit neben erstaunlichen Choreografien eine Geschichte, die unterschiedliche weitere Genres streift und einen Maler in der Ming-Dynastie über das Begehren nach einer von unerbittlichen Schergen verfolgten Frau in ein komplexes Abenteuer taumeln lässt.
Mehr über die Ästhetik und das Sujet des Films verrät das Review von Vince.
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