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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Der erste CGI-Langfilm verändert die (Animations-)Filmlandschaft

Stichwörter: 1990er Animationsfilm Disney Fantasy Filmreihe Jubiläum Kinder-/Familienfilm Klassiker Komödie Lasseter Pixar USA

Toy Story (1995)

Die Geschichte des computeranimierten Films ist lang. Man kann mindestens bis ins Jahr 1967 zurückgehen, als John Whitney jr. seine unbetitelte 17minütige Triple-Projection auf der Weltausstellung in Montreal aufführte. Witneys Arbeiten entstanden unter engem Einfluss seines Vaters John Whitney sr., der unter anderem mit Saul Bass an der Titelsequenz von "Vertigo" (1958) gearbeitet hatte und seit 1961 erste computerunterstützte Experimental-Kurzfilme schuf. Aus der präzise bewerkstelligten Spirale von "Vertigo" gingen gewissermaßen die avantgardistischen Computerfilme eines John Whitney jr. hervor, dem Experimentalfilmpuristen wie Hans Scheugl und Ernst Schmidt jr. kunstgewerbliche Tendenzen schon ab 1971 attestierten. Das soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch in Filmen wie "Westworld" (1973), "Tron" (1982) oder "The Last Starfighter" (1984), an denen Whitney jr. auf die eine oder andere Weise Anteil hatte, bei aller Zuschneidung auf ein Mainstreampublikum noch ein avantgardistisches Potential besaßen, das im Aufbauen und Einreißen der Kluft zwischen Realität und Virtualität lag. Anfang der 90er Jahre wurden solche Computerffekte immer stärker kaschiert und möglichst fließend mit der innerfilmischen Welt vermengt: in "Terminator 2: Judgment Day" (1991), "Batman Returns" (1992), "Jurassic Park" (1993)... es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der reine Computeranimationsfilm vom Kurzfilm zum Langfilm übergehen sollte.
Am 19. November 1995 war es dann soweit, als "Toy Story" als Disney-/Pixar-Produktion erstmals auf großer Leinwand zu sehen war. Der Computeranimationsfilm hatte nun bewiesen, auch mit abendfüllender Laufzeit tragfähig zu sein – und schickte sich an, dem traditionellen Zeichentrickfilm, der bei Disney schon seit "The Black Cauldron" (1985) auch auf Computeranimationen zurückgriff, den Rang abzulaufen. Und Regisseur John Lasseter machte sich dabei eine Freude daraus, eigene Animationskurzfilme aus zehn vorherigen Jahren in diesen Film per Anspielung einzubinden. Was Nostalgikern im Vergleich mit dem klassischen Zeichentrickfilm steril und glatt, ja sogar unmenschlich erscheinen mag, eröffnete den Utopisten einer neuen Computeranimationsära hingegen einen verlockenden Raum von Perfektion. Bis heute ergießt sich – nicht bloß bei Pixar und Disney – eine wahre Flut von Computeranimationsfilmen über die Leinwände: Unter den Pixar-Produktionen wären etwa "Monsters, Inc." (2001), "Finding Nemo" (2003), "The Incredibles" (2004), "Ratatouille" (2007), "WALL·E" (2008), "Up" (2009) und mancherlei Sequels zu nennen, zu denen auch "Toy Story"-Filme bis hin zum jüngsten "Toy Story 4" (2019) gehören.
Über Inhalte und Qualitäten des Films lässt sich Vince in seinem Review etwas wohlwollender, McClane in seinem Review etwas kritischer aus.


Kommentare und Diskussionen

  1. Hab mal meinen Text dazu eingestellt. 🙂

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