Birusum yabhath ean wazifa (1923)
Es ist vielleicht nicht der unterhaltsamste, nicht der qualitativ hochwertigste und auch nicht der gehaltvollste Film, der aus Ägypten stammt; es ist sicher nicht der Film, den man (nach ägyptischen Filmen gefragt) als erstes nennen und weiterempfehlen würde: Doch der im Dezember 1923 uraufgeführte "Birusum yabhath ean wazifa" von Muhammad Bayyumi hat zumindest den Ruf des ältesten noch erhaltenen ägyptischen Spielfilms erworben. Und mehr noch: Es ist ein Film, der sich – in den Folgen der Revolution von 1919 mit dem Feindbild der Briten – darum bemüht, durch alle Religionszugehörigkeiten hindurch einen Solidaritätsgedanken zu ziehen. Ein Kopte und ein Muslim leben eher schlecht als recht als Hungerleider dahin; die Aussicht auf einen Job wird dann immerhin dazu führen, dass beide aufgrund eines Irrtums an der Tafel eines Bankiers schlemmen können, ehe der Irrtum aufgeklärt wird und sie wieder aus der Straße landen. Diese Kurz- und Stummfilm-Komödie ist durchaus von filmhistorischem Interesse; und einen Blick wert, auch wenn die Brillanz einer Chaplin-Komödie nicht erreicht wird.
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