Dai-bosatsu tôge (1966)
Der zugrundeliegende Roman Kaizan Nakazatos wurde bereits mehrfach - und teilweise als Mehrteiler - in Japan verfilmt, unter anderem auch von Tomu Uchida, der im Westen lange vernachlässigt geblieben ist. Auch Kihachi Okamoto nahm sich des Stoffes an, nachdem er nur kurz zuvor mit "Samurai" (1965) einen erfolgreichen Vertreter des Subgenres vorgelegt hatte. Okamoto - in den 50er Jahren unter anderem bei Ishirô Honda und Mikio Naruse als Regieassistent tätig gewesen - hat zunächst vor allem den Kriegsfilm und die Romanze bedient, ehe er sich auch den Samuraifilmen zuwandte, die inzwischen zu seinen wohl bekanntesten Arbeiten zählen: Neben "Samurai" und "Dai-bosatsu tôge" wären noch "Kiru" (1968) und das Crossover "Zatôichi to Yôjinbô" (1970) erwähnenswert, die beide - wie "Dai-bosatsu tôge" auch - hierzulande bei Rapid Eye Movies auf DVD erhältlich sind. Dabei ersetzte er für die Produktionsfirma Toho gewissermaßen Akira Kurosawa, der einige der - gerade auch im Westen - bekanntesten Samurai-Klassiker gedreht und für die Jahre ab 1966 seinen (letztlich erfolglosen) Hollywood-Ausflug geplant hatte: In "Samurai" waren dann auch Toshirô Mifune vor der Kamera und Kurosawas wichtiger Drehbuchautor Shinobu Hashimoto mit dabei.
"Dai-bosatsu tôge", der 25. Februar 1966 in die japanischen Kinos gelangte, konnte zumindest im Ausland (d. h. den USA, wo er ebenfalls 1966 in die Kinos gelangte) nicht den Rang der Kurosawa-Samuraifilme erreichen und wurde - trotz durchaus vorhandener Lobeshymnen - immer wieder auch als hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibend gewertet. Aber unübersehbare Qualitäten weist der Film in seinem konsequent grimmigen, beinahe nihilistischen Tonfall auf, der nie humoristisch aufgelockert wird und immer wieder in wundervoll gefilmte, beklemmend harte Gewaltakte (d. h. Schwertkämpfe) überführt wird, von denen die lange Auseinandersetzung in der Schneenacht und der finale Kampf ganz besonders zu beeindrucken und zu verstören wissen. Zudem kommt der Film mit einem unnahbaren Antihelden daher, dessen kompromissloses, scheinbar gefühlskaltes Agieren nur schwer erträglich ist. Als Beginn einer Kaizan Nakazato-Trilogie angedacht, blieb "Dai-bosatsu tôge" dann jedoch ohne Nachfolger...
REM bietet den Film auf DVD (Fassungseintrag von Karm) und BluRay (Fassungseintrag von Sir Francis) an.
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