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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Preisgekröntes Drama von Neil Jordan

Stichwörter: 1990er Davidson Drama Großbritannien Jordan Jubiläum Klassiker Liebesfilm Rea Richardson Spielfilm Thriller Whitaker

The Crying Game (1992)

Mit "Angel" (1982) gab Neil Jordan sein Regiedebüt; die phantastische Angela Carter-Verfilmung "The Company of Wolves" (1984) machte ihn international bekannt. Mit "Mona Lisa" (1986) konnte er seinen Ruf noch einmal festigen, ehe er dann sowohl mit "High Spirits" (1988) als auch mit "We're no Angels" (1989) - seinen zwei Ausflügen in Hollywood-Gefilde - kommerziell & künstlerisch gleichermaßen floppte. Mit "The Miracle" konnte er diese Schlappe noch nicht so gänzlich ausbügeln, aber schon mit "The Crying Game" war sein guter Ruf wieder hergestellt, sodass ihm die Regie für Hollywoods Prestige-Horrorfilm "Interview with the Vampire: The Vampire Chronicles" (1994) angetragen worden war.

Der am 2. September 1992 auf den 49. Internationalen Filmfestspielen von Venedig uraufgeführte "The Crying Game", der ab 18. und 26. September auch auf Festivals in Toronto und New York zu sehen war, heimste Nominierungen und Preise zuhauf ein: weit über 20 Auszeichnungen wurden ihm zuteil und beinahe 40 Nominierungen zählt die IMDb auf. Die originelle, wendungsreiche Geschichte, die (Polit-)Thriller, Liebesfilm und Drama auf unkonventionelle Weise verquirlt (und dabei für unbekümmerte Freizügigkeit ebenso Platz hat wie auch für einen humoristischen Touch und ernste Gedanken zur Identitätsstiftung), hat daran sicherlich einen hohen Anteil. Auch die namhaften Darsteller wie Stephen Rea, Forest Whitaker und Miranda Richardson dürften Anteil am Erfolg des Films gehabt haben, werden aber allesamt von Jordans Neuentdeckung an die Wand gespielt: Hatte er in "The Company of Wolves" mit der unbekannten Sarah Patterson einen absoluten Glücksgriff gemacht, so ist ihm hier ein solcher mit Jaye Davidson erneut gelungen. Davidson, den Jordan eher zufällig auf Derek Jarmans Abschlussparty des Drehs von "Edward II" (1991) kennenlernte, nahm in erster Linie aus Geldgründen an, liefert aber eine herausragende Leistung ab. Das Filmgeschäft sagte ihm allerdings keinesfalls zu: Lediglich die Millionengage hat ihn kurz darauf motivieren können, auch noch in Emmerichs "Stargate" (1994) aufzutreten, womit Davidsons Filmkarriere zu seiner vollen Zufriedenheit aber auch schon wieder beendet war. Für Jordan hingegen startete nun seine wohl populärste Phase mit den Filmen "Interview with the Vampire: The Vampire Chronicles" und "Michael Collins" (1996).
Während die deutsche DVD-Veröffentlichung - im Gegensatz zur britischen Special Edition (Fassungseintrag von stell) - längst vergriffen ist, hat das BFI vor einiger Zeit eine Dual Format Edition herausgebracht.


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