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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Satoshi Kons Erstling

Stichwörter: 1990er Animationsfilm Anime Erotik giallo Japan Jubiläum Klassiker Kon Kriminalfilm Literaturverfilmung Mystery Takeuchi Thriller Zeichentrick

Perfect Blue (1997)

Zeichner für Comics, key animator, layout artist, Drehbuchautor... Langsam, aber sicher zielte Satishi Kons Werdegang darauf ab, dass er irgendwann auch einmal als Regisseur sein Glück versuchen sollte. Gleich sein erster Film unter eigener Regie, der abendfüllende Animationsfilm "Perfect Blue", der am 5. August 1997 erstmals zu sehen war, mauserte sich zu einem der renommiertesten Klassiker unter den Animes, die sich explizit an eine erwachsene Zielgruppe richten. Bloß "Papurika" (2006), der letzte fertiggestellte abendfüllende Film des zu früh verstorbenen Filmemachers, dessen 12. Todestag sich am 24. August ereignet, erlangte nochmals ähnliche Weihen.
Die Elemente des Films, die ein allzu junges Publikum aus der Zuschauer(innen)schaft eher ausschließen – Sexualität, Erotik und Ausbeutung, graphische Gewalt, Unzuverlässigkeit und Subjektivität, ja selbst das Spiel mit Geschlechterrollen –, sind nicht bloß jene Elemente, die später in anderen abseitigeren Filmklassikern auftauchen sollten, deren Schöpfer – wie Darren Aronofsky – bekennende Fans dieses Animes sind, sondern es sind allesamt Elemente, die auch Liebhabern der gialli sehr vertraut sind: Eine Verwandtschaft, die vielen Fans vertraut oder doch zumindest bekannt ist, der aber in den IMDb-Connections nicht Rechnung getragen wird. Womöglich war schon Yoshikazu Takeuchi als Autor der zugrundeliegenden, bereits 1991 erschienenen (und 2002 neuverfilmten) Literaturvorlage von solchen Quellen beeinflusst; zumindest ist Kons Anime nicht bloß ein Anime, der ein reifes Publikum anvisiert, sondern auch ein Anime, der für Liebhaber des Autorenfilms und der gialli der 60er und frühen 70er Jahre (immerhin Keimzellen der mindfuck- bzw. mindgame movies, die um 2000 zu boomen begannen) Schauwerte bietet, selbst wenn sie ansonsten kaum animekompatibel sind. Für Liebhaber des Animationsfilms lohnt sich der Blick ebenfalls, weil doch Stilisierungen im Detail – etwa den ziehenden Wellen auf Pfützenoberflächen, den womöglich Jacques Demy entlehnten Regenschirmen aus extremer Aufsicht – eigene Reize neben den typischen Anime-Allüren bieten.
Ausführlich widmet sich Intergalactic Ape-Man in seinem Review, das auch auf den giallo eingeht, dem Film...


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