Quatre-vingt-treize (1921)
"Quatre-vingt-treize" (1874) war der letzte Roman Victor Hugos: ein Roman, der – wie der Titel schon nahelegt – während der französischen Revolution angesiedelt ist. Obgleich sichtlich ambitioniert konzipiert, gehört das Werk nicht unbedingt zu Hugos populärsten Werken und wird gelegentlich auch etwas abschätzig behandelt. Vielleicht ist auch deshalb die am 24. Juni 1921 uraufgeführte Verfilmung von André Antoine, Léonard Antoine und Albert Capellani relativ unbekannt geblieben, obgleich Capellani zu den wichtigeren frühen französischen Filmschaffenden gehört, Julien Duvivier ihm hier assisiert haben soll und dieses Spätwerk von Capellani eine stattliche Laufzeit von bald drei Stunden aufweist. Seine DVD-Veröffentlichung im Rahmen der Coffret Albert Capellani von Pathe hat daran wenig ändern können. Dabei lohnt sich ein Blick auf diese Verquickung historischer Tatsachen und fingierter Handlungsstränge durchaus: Zwar macht das Werk einen etwas schwerfälligen und behäbigen Eindruck, allerdings ist "Quatre-vingt-treize" als 1914 begonnenes und erst 1919 fertiggestelltes und eben 1921 uraufgeführtes Werk ein interessantes Zeitdokument, das mit einer schwierigen Entstehungsgeschichte während des Ersten Weltkriegs einen Blick auf die Schreckensherrschaft der Französischen Revolution wirft.
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