The Strange Love of Martha Ivers (1946)
Kirk Douglas, im letzten Jahr 103jährig verschieden, agierte zunächst am Broadway, ehe er vor der Kamera spielte: Lauren Bacall, mit der er zuvor gemeinsam Schauspielunterricht genommen hatte, empfahl Douglas dem Produzenten... und sein erster Film wurde der am 13. Juni 1946 uraufgeführte "The Strange Love of Martha Ivers": mit Barbara Stanwyck besetzt, von Miklós Rózsa musikuntermalt und inszeniert vom großen Lewis Milestone, nach einem Drehbuch von Robert Rossen – der im Folgejahr sein Regiedebüt veröffentlichen konnte – und einer Literaturvorlage von John Patrick. Die recht namhafte Produktion gehört zu den beliebtesten, aber nicht unbedingt bekanntesten Klassikern des film noir. In kontrastreichen Bildern voller Licht und Schatten entwickelt sich ein düsteres Kriminaldrama, das sich zwischen den Jahren 1928 und 1946 erstreckt: Eine Untat aus Jugendtagen, impulsiv begangen, sucht die Figuren Jahre später heim; Martha Ivers hat ihre vermögende Tante im Zorn mit Todesfolge ein Treppe herabgestoßen; der junge Walter, dessen Vater bei Marthas Tante um die Finanzierung von Walters Harvard-Studium bitten wollte, bezeugte im Anschluss ihre Geschichte eines mörderischen Fremden. Jahre später hat längst ein Unschuldiger für das Verbrechen büßen müssen; Walter, inzwischen Anwalt, plagen die Erinnerungen, Martha hingegen hat sich kaltblütig mit alledem arrangiert und noch dazu das Vermögen der toten Tante geerbt – und Walter geehelicht. Doch sie fühlt sich mehr zum Durchreisenden Sam hingezogen, der sich zufällig in der Stadt aufhält und Martha vor vielen Jahren bei ihrer Flucht aus dem Haus der Tante helfen wollte – wohingegen Walter ebendiese Flucht eher vereitelte. Doch die Dreiecksgeschichte wird von der Frage, ob Sam auch etwas über die frühere Tötung weiß, überschattet... zudem hat jeder ganz eigene Ziele und Absichten... Ein klassischer film noir-Stoff also, aus dem alle Beteiligten das Beste herausgeholt haben.
Zwar liegt der Film preisgünstig bei SchröderMedia auf DVD vor, aber zumindest deren deutsche Synchronfassung kann man sich sparen – wie sundancetrance in seinem Fassungseintrag im Bemerkungsfeld ausführt...
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