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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Die Addams Family kommt ins Kino – dank Sonnenfelds Regiedebüt

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The Addams Family (1991)

Chas Addams fertigte seine bekannten - und hierzulande einst bei Rowohlt veröffentlichten - Cartoons über die Addams Family seit 1938 an und erzielte mit diesem makaberen Gegenentwurf zur perfekten us-amerikanischen Familie, welcher später auf einen Tim Burton großen Einfluss ausüben sollte, einen derartig großen Erfolg, dass es 1964 auch zu einer TV-Serie kam, bei der Addams eine Menge Mitspracherecht besessen haben soll. Zeitgleich mit der ähnlich konzipierten Serie "The Munsters" (1965-1966) lief "The Addams Family" gut zwei Jahre erfolgreich im Fernsehen, ehe dann vor gut 50 Jahren - am 8. April 1966 - Schluss war. Ein Vierteljahrhundert später - und nach einer 1973 entstandenen Zeichentrick-Serie über die morbide "Addams Family" - holte man die beliebten Figuren auf die Kinoleinwand: Barry Sonnenfeld, der später auch "Get Shorty" (1995) und die "Men in Black"-Filme (1997/2002/2012) schuf, legte mit "The Addams Family" sein Regiedebüt vor und schob als zweite Regiearbeit zwei Jahre darauf ein erstes Sequel (mit identischer Besetzung) nach.

"The Addams Family" war in den USA bereits ab dem 22. November 1991 zu sehen und lief in Großbritannien und vielen anderen Ländern erst im Dezember an: Passend zur vorweihnachtlichen Zeit beginnt der Film mit einem vorgetragenen Weihnachtslied, welches von einem Grüppchen strahlender Männer und Frauen vor dem Anwesen der Addams Family zum besten gegeben wird - dann fährt die Kamera jedoch in die Höhe, das Weihnachtslied weicht den bekannten Addams Family-Tönen und man bekommt schließlich die Familienmitglieder zu sehen, die sich in trauter Gemeinsamkeit auf den Dachzinnen daran macht, siedendes Pech aus einem großen Bottich auf die singenden Plagegeister zu kippen. "The Addams Family" ist der etwas andere Weihnachtsfilm (der das Fest selbst auch gar nicht weiter thematisiert), der zwar noch immer familiäre Werte, Zusammenhalt und Harmonie propagiert und auch ironisiert - allerdings am Beispiel einer Familie, die völlig aus der Gesellschaft herausfällt: Morticia Addams (Anjelica Huston) schneidet ihren Rosen sorgsam die Köpfe ab, Gomez Addams (Raul Julia) führt mit Vorliebe Fechtkämpfe durch, Wednesday Addams (Christina Ricci) spielt mit ihrem gefesselten Bruder (Jimmy Workman) die Wilhelm Tell-Nummer nach - und tote Verwandte hängen im Kleiderschrank, Bärenfell-Läufer schnappen nach Besuchern und dann läuft da noch das abgeschlagene "eiskalte Händchen“ durch das Familienanwesen. Sympathische Darsteller, Marc Shaimans optimale Musikuntermalung und die bisweilen burtoneske Inszenierung sorgen dafür, dass der erste Leinwand-Auftritt der Addams Family recht stilecht ausfällt - die allerdings nicht gerade gehaltvolle Handlung verhindert dann doch, dass Sonnenfelds Regiedebüt zu einem ganz großen Klassiker des phantastischen Films und der schwarzen Komödie avanciert ist...
Worum es geht, verrät die Inhaltsangabe von Moonshade


Kommentare und Diskussionen

  1. PierrotLeFou sagt:

    Einen schönen 1. Advent… 😉

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