Audition (1999)

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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Alptraumhaftes Drama von Takashi Miike

Stichwörter: 1990er Drama Erotik Horror Japan Jubiläum Klassiker Literaturverfilmung Miike Spielfilm Thriller

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Ôdishon (1999)
Bevor Takashi Miike mit "Koroshiya 1" (2001) einen Kultklassiker der exzessiven Splatter-Komödie abgeliefert hatte, da blickte er auf eine ganze Dekade des Filmemachens zurück: Mehrere – teils sieben – Filme pro Jahr lieferte er seit 1991 als Regisseur ab, darunter renommierte Tragikomödien wie "Chûgoku no chôjin" (The Bird People in China, 1998), Action-Vehikel wie "Gokudô sengokushi: Fudô" (Fudoh: The New Generation, 1996) oder Trash à la "Full metal gokudô" (Full Metal Yakuza, 1997). Zu den berüchtigteren Filmen dieser ersten Dekade Miikes zählt gewiss der am 2. Oktober 1999 uraufgeführte "Ôdishon" nach einer Vorlage Ryû Murakamis: ein humorvolles Drama zu Beginn, über einen Witwer, der auf der Suche nach der wahren Liebe ist und über ein vermeintliches Casting die entsprechende Frau zu finden gedenkt, dann aber schließlich Missbrauchsdrama und letztlich ein schwer im Magen liegender Schocker, der mit einer grausam ausgespielten Folter-Szene das Publikum völlig überrumpelt. Die (angstvolle?) männliche Phantastie über die so zarte wie grausame Frau ist keinesfalls neu, schien hierzulande schon vielfach in den dekadenten Horror-Stoffen eines H. H. Ewers durch und ist wohl so alt wie Mythos der Vagina dentata. Miike inszeniert diese Phantasie als intensiven Schock, an den er zusätzlich Verschiebungen zwischen Traum- und Realitätsebenen kittet, was – wie bei David Lynchs "Mulholland Dr." (2001) – das Gefühl der Trauer und der enttäuschten Hoffnung (die, mit Auguste de Villiers de L'Isle-Adam gesprochen, "torture par l'espérance") mit sich bringt, aber auch den Blick auf das Phantasieren lenkt (dem solche Frauengestalten entspringen).
Mehr zum Inhalt und den Qualitäten verrät Moonshade in seinem Review…

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