Der Apfel ist ab (1948)
Auf seinen Trümmerfilm "In jenen Tagen" (1947), der höchste Lobpreisungen erzielte und heute noch immer zu den wichtigsten Werken der deutschen Filmgeschichte zählt, indes kein großer Kassenerfolg war, ließ Helmut Käutner die kabarettistische Komödie "Der Apfel ist ab" folgen: ein satirisches Traumspiel, stark symbolisch und leicht surreal, ausgesprochen ausgelassen und beschwingt – allerdings nach seiner Uraufführung am 23. November 1948 kaum Publikum in die Kinos lockend. Bobby Todd spielt in der recht flotten Komödie den Apfelsaftfabrikanten Adam, der inmittend er Trümmer der Nachkriegszeit ganz gut Fuß gefasst hat, sich aber privat zwischen Frauen nicht so recht entscheiden kann und entsprechend unglücklich ist – und der in einer Phase tiefen Unglücks einen Traum erlebt, in dem seine Bedürfnisse und Versuchungen im Paradies durchgespielt werden, in dem sich die Menschen aus seinem Umfeld – die Frauen Eva und Lilly, der Therapeut Prof. Petri und der Steuerberater Dr. Lutz – als Eva, Lillith, Petrus und Luzifer ihr Unwesen treiben, bis sich am Ende Erkenntnis einstellt. Die stark stilisierte Form des Form des Films sah Käutner, der die phantastischen Motive aus "In jenen Tagen" deutlich steigerte, später als Grund für den Misserfolg bei einem Publikum, dem solche Bilder nach langen Jahren des NS-Films und entsprechender Konditionierung fremd gewesen wären. Glück im Unglück bescherte ihm allerdings der heftige Gegenwind von kirchlicher Seite, welcher die Komödie immerhin zum Skandalfilm avancieren ließ und das Interesse wenigstens ein wenig ansteigen ließ.
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