Live and Let Die (1973)
Kein Geringerer als Paul McCartney lieferte den Titelsong zum ersten Bond-Film nach Sean Connerys letztem Beitrag für die von Broccoli und Saltzman produzierte Reihe: Sehr britisch also ... ebenso der neue Bond-Darsteller Roger Moore, der zuvor in den TV-Serien "The Saint" (1962-1969) und "The Persuaders!" (1970-1971) aufgefallen war. Connery, der nach 5 Bond-Filmen erst einmal das Handtuch schmiss (und schon im letzten Beitrag sichtlich wenig Lust zu verspüren schien), um nach George Lazenbys Zwischenspiel noch einmal mit einem sechsten Beitrag zurückzukehren (dem dann noch eine "Thunderball"-Remake außerhalb der Reihe folgte), lieferte der Reihe den Maßstab und war für viele, die als Zuschaue(innen) mit dem Connery-Bond gestartet sind, das Original. Moore war dann wohl der Bond, der sich die Reihe in vergleichbarer Weise aneignen konnte: Über sieben Filme hinweg lieh er Bond sein Gesicht; und das innerhalb von 12-13 Jahren und nicht, wie Connery, innerhalb von 9-10 Jahren (wobei Connery ihm dann 1983 eben noch einmal Konkurrenz machte). Mit Eleganz, Ironie und ein wenig Schmalz prägte er den Charakter erheblich – und sollte im Laufe der Zeit renommierte Gegenspieler wie Christopher Lee, Curd Jürgens, Michael Lonsdale oder Christopher Walken erhalten, derweil der Humor insgesamt eine Spur vehementer in Erscheinung trat. Yaphet Kotto gibt den Gegenspieler in dem am 27. Juni 1973 uraufgeführten "Live and Let Die" mit etlichen farbigen Handlangern, was gemeinsam mit der Handlung um Drogenhandel und Voodoo in Karibik-Gefilden dem Film die deutlichsten Rassismus-Vorwürfe innerhalb der Reihe einbrachte. Dass neben Bonds farbigem Helfer in "Dr. No" (1962) nun abermals eine farbige Figur hochgradig leicht- bzw. abergläubisch agiert, sagt zumindest viel aus über den Zeitgeist. Sexismus, Exotismus und Rassismus waren aber seit jeher Bestandteile der populären Reihe: Letztgenannter Aspekt mag hier bloß eher ins Auge springen, ist aber in seinen diesbezüglichen Anlagen kauma nders gestrickt als seiner Vorgänger. Und immerhin: "Live and Let Die", der letzte Bond-Film des "Goldfinger"-Regisseurs Guy Hamilton, verpasste Kotto immerhin als erstem farbigen Schauspieler die begehrte Rolle eines Bond-Schurken...
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