Nénette und Boni (1996)

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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Claire Denise auf Erfolgskurs

Stichwörter: 1990er Denis Descas Drama Frankreich Gallo Jubiläum Klassiker Spielfilm Tedeschi Tindersticks Tragikomödie

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Nénette et Boni (1996)

"Chocolat" (1988), ihr Debüt, "S'en fout la mort" (1990) oder besonders auch "J'ai pas sommeil" (1994) sicherten Claire Denis zunehmend mehr Aufmerksamkeit von Kritiker(inne)n und Cineast(inne)n. Den ganz großen Erfolg sollte sie erst mit "Beau travail" (1999) erreichen, der mittlerweile zu den gelungensten Filmen der 90er Jahre gezählt wird. Im Anschluss wies sich Denis mit dem erst gescholtenen und in Cannes ausgepfiffenen "Trouble Every Day" (2001), der später seine Fans finden sollte, endgültig als veritable Skandalfilmerin aus, die nicht grundlos neben Gaspar Noé, Catherine Breillat und Bertrand Bonello in "Les enfants de Salò" (2002) zu sehen war. "Nénette et Boni", uraufgeführt am 12. August 1996, bildet im Grunde mit "J'ai pas sommeil" ihre Übergangsphase vom Früh- zum Hauptwerk. Besetzt mit bekannten Gesichtern wie Valeria Bruni Tedeschi, Alex Descas und Vincent Gallo in einigen Nebenrollen und ausgestattet mit einer vergleichsweise doch sehr zugänglichen Dramaturgie eignet sich "Nénette et Boni" durchaus als guter Einstiegsfilm, der mit Cast, Musik (Tindersticks), Montage, lockerer Dramaturgie und tabubehafteten, aber locker und durchaus auch humorvoll transportierten Themen einen guten Eindruck des denisschen Schaffens vermittelt. Diese Themen umfassen eine sehr frühe Schwangerschaft, Abtreibungsvorhaben und eine untypische Geschwisterbeziehung und ranken sich um die Geschichte eines jungen Pizzabäckers, der nach dem Tod der Mutter alleine lebt und eines Tages Besuch von der jüngeren, schwangeren, zunächst beim Vater, dann im Internat lebenden Schwester erhält, mit der er ein eher entfremdetes Verhältnis hat, mit der er sich aber die Erfahrung eines freudlosen Lebens teilt: dass sie das Kind nicht haben will, während er irgendwann durchaus Gefallen an der Idee des Onkeldaseins findet, sorgt bald darauf für Spannungen...

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