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von PierrotLeFou

Vor 25 Jahren: Mindgame-Movie-Klassiker

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Lost Highway (1997)

Mit "Eraserhead" (1977), "Wild at Heart" (1990), der Serie "Twin Peaks" (1990) oder dem dazugehörigen "Twin Peaks: Fire Walk With Me" (1992) hatte sich David Lynch, der einstige Midnight Movie-Regiestar, schon Anfang der 90er Jahre als höchst ungewöhnlicher Filmemacher in Hollywood hervorgetan; selbst vergleichsweise weniger sonderbare Filme wie "Dune" (1984) oder "Blue Velvet" (1986) wiesen noch immer mehr als genug Irrwitz, Abgründigkeit und/oder dramaturgische Besonderheiten auf, um sich aus der Masse an Filmen gehörig abzuheben. Von seinen Kurzfilmen einmal ganzu zu schweigen... Aber mit dem am 15. Januar 1997 uraufgeführten "Lost Highway" (1997) hatte Lynch dann nochmals einen ganz besonderen Markstein in seiner Karriere hingelegt, der zu den frühen Vertretern der mindfuck- oder mindgame-movies um das Jahr 2000 herum gehörte und die Richtung der späteren Lynch-Filme "Mulholland Drive" (2001) und "Inland Empire" (2006) vorgab, ja womöglich gar mit diesen zusammen als lose Trilogie zu betrachten ist. In jedem Film ist die Identität der dargebotenen Hauptfiguren fragil, durchläuft die Handlung sonderbare Wiederholungen, die sich im Fall von "Inland Empire" um die Aufnahme eines alten Filmprojekts und im Fall von "Mulholland Drive" um die Kluft zwischen erinnerter Wirklichkeit und Träumen drehen. In "Lost Highway" dagegen verbinden sich zwei jeweils scheiternde Leben in Form einer Möbiusschleife, wobei nach landläufiger Deutung das zweite Leben der scheiternde Wunschtraum eines Todeskandidaten auf dem elektrischen Stuhl sein könnte. Erinnerung und mediale Vermittlung von Wirklichkeit werden dabei gleichermaßen thematisiert, derweil sich der Film auch noch durch diverse Bezüge auf die Filmlandschaft auszeichnet. Herausgekommen ist eine alptraumhafte Noir-Variation, die ganz nebenbei auch noch der Band Rammstein zu internationaler Berühmtheit verholfen hat: Sie sind auf der Tonspur unter anderem neben David Bowie, Lou Reed, Marilyn Manson – der auch in einem Film im Film zu sehen ist – und den Nine Inch Nails zu hören, derweil sich vor der Kamera Stars wie Bill Pullman, Patricia Arquette, Henry Rollins, Robert Blake, Gary Busey, Robert Loggia oder Richard Pryor neben Midnight Movie-Gesicht Mink Stole (aus den John-Waters-Klassikern) und Lynchs Stamm-Schauspieler Jack Nance tummeln.
Mehr zum Film verrät Stefan M in seinem ausführlichen Review.


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