La terra trema (1948)
Es sind sicherlich die bekannteren Viscontis: Die Giuseppe-Tomasi-di-Lampedusa-Verfilmung "Il gattopardo" (1963) mit ihren mehr als drei Stunden Laufzeit, dem stargespickten Ensemble und dem ganzen Prunk und Schmuck; das Drama "La Caduta degli dei" (1969) mit seiner faszinierenden Dekadenz des Niedergangs im Nationalsozialismus; die Thomas-Mann-Verfilmung "Morte a Venezia" (1971) mit ihrem ästhetisierten Schwelgen am Rande des Untergangs; und "Ludwig" (1973) natürlich, das vierstündige Opus Magnum... diese Filme zwischen Faszination und kritischem Blick passten zum Bild, das der Regisseur selbst als kommunistischer Aristokrat abgab. Und doch sicherte er sich seinen Platz in der Filmgeschichte mit neorealistischen Frühwerken, von denen "La terra trema" vielleicht das radikalste ist. Der im sizialinischen Dialekt gedrehte Film über die Lage sizilianischer Fischer sollte ursprünglich Teil einer ganzen Trilogie werden, die die harte Arbeit und ihre Bedingungen thematisieren sollte, und fußt auf einem Roman Giovanni Vergas, der als einer der wichtigsten Schriftsteller des Verismus gilt, also einer sozialkritischen, dem Naturalismus gleichenden Gattung. Letztlich blieb es bei "La terra trema", der eindringlich die Arbeitsbedingungen und Abhängigkeiten vorführt.
Bretzelburger geht in seinem Review detailliert auf Inhalt und Qualitäten des Films ein.
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