Paisà (1946)
"Roma, citta aperta" (1945, Anniversary-Text) war Rossellinis Beitrag zum Neorealismus, avancierte flugs zu dessem internationalen Aushängeschild und gilt noch heute als der große Klassiker jener Schule, die noch – oder: vor allem – 20 Jahre später das internationale Kino prägen sollte. Er ließ zwei weitere Filme folgen, die mit "Roma, citta aperta" Rossellinis neorealistische Kriegstrilogie ergaben: Den am 18. September 1946 in Venedig uraufgeführten Episodenfilm "Paisà" und "Germania anno zero" (1948). "Paisà", das Mittelstück, fungiert als Mittler: Wie "Roma, citta aperta" spielt der Film in Italien (und nicht in Deutschland), allerdings spielt er zum Teil bereits in befreiten Regionen Italiens, wenn er in den einzelnen Episoden durch diverse Orte und vom Sommer 1943 in den Winter 1944 führt und so auf das befreite deutschalnd am Ende der Trilogie hindeutet... Vermittlung ist auch zentrales Thema dieses Films, dessen Titel bereits die Richtung vorgibt: Paisà ist die italienische Form von paysan, der Bezeichnung der US-Soldaten für den italienischen paesano (Dorfbewohner bzw. Landsmann). Hier geht es um die Kommunikation, aber auch um Missverständnisse. Beides zieht sich durch die sechs Episoden des Films, die von teils sehr prominenten Autoren stammen: Klaus Mann und Federico Fellini gehören neben Marcello Pagliero, Alfred Hayes, Vasco Pratolini und Sergio Amidei zu den Drehbuchautoren dieses Films, an dem Fellini – wie schon im Fall von "Roma, citta aperta" – auch als Regieassistent mitwirkte, derweil seine Lebensgefährtin und mehrmalige Hauptdarstellerin Giulietta Masina hier bereits vor der Kamera zu sehen war. Wie in vielen Episodenfilmen bleibt hier angesichts der Kürze der einzelnen Vignetten die emotionale Bindung weniger eindringlich als noch in "Roma, citta aperta", aber das Konzept des Films als Panorama einer Kriegs- und Befreiungszeit ist durchaus beachtlich und auch die Position zwischen zwei Nicht-Episodenfilmen steht diesem Mittelteil der Trilogie gut zu Gesicht.
Mehr zum Film ist dem Review von manhunter zu entnehmen...
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