Rosetta (1999)
Das am 22. Mai 1999 uraufgeführte Drama "Rosetta" des Brüderpaares und Regie-Duos Jean-Pierre und Luc Dardenne ist einer der besten Filme der vermutlich international bekanntesten belgischen Filmschaffenden – und wurde in Cannes auch Prompt mit der Palme d’or ausgezeichnet. Der Hauzpt- und Titelfigur geht solcher Glamour hingegen ab: Rosetta lebt mit alkoholabhängiger Mutter, die jeglichen Halt verloren hat, auf einem Campingplatz in der wallonischen Region – in eher unzumutbaren Verhältnissen. Unterstützung kann sie keine erwarten; vielmehr ist sie es, die ihre Mutter zu unterstützen gedenkt, was sich als schwieriges Unterfangen herausstellt: weder ist die Mutter gewillt, sich helfen zu lassen, noch verfügt Rosetta über ausreichende Mittel. Arbeitsverhältnisse enden – in einer Dekade, deren Arbeitslosigkeitszahlen kaum mit denen der Gegenwart vergleichbar sind – kurz vor Ablauf der Probezeit, entsprechend groß sind Wut und Scham. Und so ist Rosetta freilich auch keine Heilige: dem jungen Mann, der ihr Freund werden könnte, fällt sie in den Rücken, um seine Anstellung zu erhalten. Das könnte auch ein Ken-Loach-Stoff sein, doch die Ästhetik der Dardennes ist eine Spur spröder, zurückhaltender, viel stärker noch den Details und Momenten verpflichtet (und nicht allein dem dramaturgischen Ablauf).
Seit bald 13 Jahren liegt "Rosetta" bei Criterion als Blu-ray vor: Fassungseintrag von Gergio
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