Chung Hing Sam Lam (1994)
Wenn es ein Klischee gibt, welche die allermeisten Regisseure des Weltkinos miteinander eint, so wäre dies vielleicht die Kälte in der modernen Gesellschaft. Im deutschsprachigen Raum kursiert etwa im Zusammenhang der Haneke-Filme die Rede von der "sozialen Vergletscherung". Das Hongkong-Kino kennt ebenfalls die Schattenseiten der modernen Gesellschaft, insbesondere des modernen Großstadtlebens. In harten Thrillern ist das ebenso wahrzunehmen wie auch in den melancholischen Filmen Wong Kar-Wais.
Dessen am 14. Juli 1994 uraufgeführter "Chung Hing Sam Lam" geriet nicht zuletzt aufgrund von Quentin Tarantinos Einsatz zu einem beachtlichten Erfolg im Westen: Der episodenhafte, unter anderem vom Wong-Kar-Wai-Kameramann Christopher Doyle gefilmte Streifen, der schon in den ersten Minuten seinen bewundernswerten Stilwillen souverän ausstellt, begnügt sich allerdings nicht damit, die Einsamkeit des Individuums in der Großstadt aufzuzeigen, sondern lässt durchaus Raum für hoffnungsvolle Momente oder Wendungen – auch wenn kühle, blau-grünliche Farbtöne immer wieder große Teile des Films dominieren.
Mehr? Review von shaoshi...
Registrieren/Einloggen im User-Center