The Fallen Idol (1948)
Mit dem vorangegangenen "Odd Man Out" (1947) und dem folgenden "The Third Man" (1949) bildet der am 31. August 1948 in Venedig uraufgeführte "The Fallen Idol" eine kleine Reihe von Meisterwerken in Folge, die gemeinhin als absolute Hochphase im Schaffen des Regisseurs Carol Reed gilt, der zu diesem Zeitpunkt neben Hitchcock, Lean und Powell & Pressburger zu den ganz großen britischen Regisseuren zählte. Wie "The Third Man" basiert "The Fallen Idol" auf einer Erzählung Graham Greenes, der auch am Drehbuch beteiligt war. Der junge Phillipe lauscht als Sohn eines Botschafters in diesem Drama mit kindlicher Perspektive regelmäßig den Erzählungen des Butlers Baines (Ralph Richardson), der das Kind mit erfundenen Abenteuern und Übertreibungen zu unterhalten gedenkt und dabei zum Idol des Knaben avanciert. Doch als Baines eine Beziehung mit einer Sekretärin eingeht und seine Ehefrau bald darauf bei einem Unglück zu Tode kommt, das nicht nur für Phillipe den Eindruck erweckt, Baines habe seine Ehefrau ermordet, ist es mit der Verehrung des Jungen vorbei – und Baines hat es schwer, seine Unschuld zu beweisen... auch deshalb, weil er auf die Gefühle des Jungen Rücksicht zu nehmen gedenkt. Richardsons Schauspiel, eine gewohnt souveräne Inszenierung mit viel Gespür für eine effektive Beleuchtung und der noch heute anrührende Stoff, den Greene davor bewahrt hat, sonderlich sentimental zu erscheinen, zeichnen "The Fallen Idol" aus, der auch nach 75 Jahren noch packende, ergreifende Unterhaltung zu bieten weiß.
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