The Bishop's Wife (1947)
Kassenerfolge hatte Henry Koster schon Mitte der 30er Jahre hingelegt; größere Klassiker, die sich im kollektiven Gedächtnis hielten, folgten dann eher in den 40er und 50er Jahren: etwa der Bibelfilm "The Robe" (1953), das starke Drama "My Cousin Rachel" (1952) oder die brave Komödie "The Bishop's Wife", die am 25. November 1947 uraufgeführt worden war, die ähnlich fromm daherkommt wie der spätere Bibelfilm. Nach einem Roman von Robert Nathan, an dessen Adaption unter anderem Billy Wilder mitgewirkt hatte, lässt Koster hier einen von David Niven verkörperten Gottesmann ein phantastisches Abenteuer überstehen, ehe er dann zu Weihnachten bei beruhigter Lage seine Predigt halten kann. Ausgerechnet ein Engel sorgt nämlich in seinem Umfeld für Trubel, was der Komödie einen vordergründig frechen, kecken Charakter verleiht, der die brave Grundierung freilich kaum übertüncht: Denn der Engel Dudley (Cary Grant), der auf des Pfarrers Wunsch nach himlischen Beistand wie gerufen kommt, denkt gar nicht daran, dem Geistlichen bei der Sammlung von Spendengeldern zwecks Baus einer neuen Kathedrale beizustehen, sondern verankert wieder die wahren christlichen Werte in seinem Leben, um dabei auch seiner Ehe wieder neuen Schwung zu verschaffen. Eine sympathische Botschaft, die aus dem Inneren einer kapitalistischen Filmindustrie kommend durchaus ein Geschmäckle hat – und die kaum dazu beitragen konnte, ritualisierte, traditionalisierte, institutionalisierte Religionsausübung wieder auf die echten Werte christlicher Nächstenliebe zu überführen.
Die spärlich ausgestattete, gar nicht einmal so alte deutsche DVD von Sony ist zwar vergriffen, ist aber vereinzelt durchaus auch zu erschwinglichen Beträgen zu bekommen: Fassungseintrag von Urmelade
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