Le Château hanté (1897)

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von PierrotLeFou

Vor 125 Jahren: Ergänzung zum ersten Spielfilm?

Stichwörter: 1890er Frankreich Horror Jubiläum Klassiker Komödie Kurzfilm Méliès Spielfilm Stummfilm

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Le château hanté (1897)

Kein Jahr nach "Le manoir du diable" (1896, Anniversary-Text) drehte Georges Méliès einen recht ähnlichen Film, der späterhin gelegentlich mit dem Vorläufer verwechselt worden ist: besaß dieser im Dezember 1896 uraufgeführte Vorläufer noch mutmaßlich das Alleinstellungsmerkmal, der erste Spielfilm gewesen zu sein, so blieb diesem Nebenprodukt diese Besonderheit freilich verwehrt. Hier wiederholt sich bloß Bekanntes: Ein Edelmann stößt in einem Schloss auf allerlei Spuk und Spukgestalten, darunter auch ein Teufel, der letztlich Auslöser des ganzen Schreckens gewesen zu sein scheint... ein bisschen heiterer läuft das ganze ab, weniger dramatisch aufgelöst. Man könnte dennoch fast von einem ersten Remake sprechen: Aber geht man mit heutigen Kategorisierungsmöglichkeiten wie Remake oder Sequel an den Film heran, verfehlt man die Beschaffenheit der frühen Stummfilme: In ihnen sollte sich die Variation bekannter Motive und Pointen durchsetzen, ohne dass sich ein Vorbild überhaupt schon im kollektiven Gedächtnis eingenistet hätte; wobei auch – wie Méliès – oftmals einzelne Filmemacher(innen) eigene Werke variierten und leicht abwandelten. Hier entstand ein Nebeneinander gleichberechtigter unterschiedlicher Varianten; es gab auf Seiten des Publikums kaum ein Bewusstsein für Original und Plagiat (oder Remake). Darin gehorchte der Spielfilm der dokumentarischen, poesievollen und/oder erotischen Filmen, die etwa Serpentinentänze einfingen: es gab zwar einen Tanz, aber dutzendweise Filme. Insofern ist "Le château hanté" kein frühes Remake, sondern mit "Le manoir du diable" ein Beispiel für den in unzählige Abwandlungen zerstäubenden frühen Spielfilm.
Enthalten ist das Werk unter anderem in der umfangreichen Georges Méliès Box von Lobster / Blackhawk Films: Fassungseintrag von Intergalactic Ape-Man

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Kommentare und Diskussionen

1. PierrotLeFou sagt:

   27. Oktober 2022 um 03:13

   Frühes Kino zum Welttag des audiovisuellen Erbes … 😉