Milano calibro 9 (1972) & La mala Ordina (1972)
Am 23. Februar 1972 war Fernando Di Leos Thriller "Milano calibro 9" erstmals zu sehen: Gastone Moschin spielte dort dem Gefängnisinsassen Ugo Piazza, dem nach seiner Entlassung Mario Adorf als Handlanger des "Amerikaners" zusetzt; schulde Ugo diesem doch nach dem letzten Coup eine stattliche Summe, was Ugo indes verneint. Es hilft alles nichts: der "Amerikaner" zwingt den frisch Entlassenen wieder in die Kriminalität, während Frank Wolff als Mann des Gesetzes nur darauf wartet, dass Ugo einen Fehler macht. Der jedoch hat insgeheim so eine Pläne... Schon mit dem demnächst neu auf Blu-ray veröffentlichten "Il ragazzi del massacro" (1969) hatte Di Leo ein Kriminaldrama vorgelegt, aber die Hinwendung zum organisierten Verbrechen in "Milano calibro 9" war es letztlich, die im kollektiven Gedächtnis als wegweisender poliziottesco hängenblieb: auch weil Mario Adorf hier in seiner Rolle Eindruck hinterließ, um wenige Monate später nochmals in einem Di-Leo-(quasi-)poliziottesco mitzuwirken, in dem die Polizeiarbeit gar nicht mehr so recht vorkommt: Mario Adorf ist in dem am 2. September 1972 uraufgeführten "La mala Ordina" nun das (wenn auch kriminelle) Opfer... Adolfo Celi ist der Mailänder Mafiaboss Tressoldi, der sich im Drogengeschäft auf Kosten seiner Partner bereichert hat – wofür nun Tressoldis Handlanger Luca Canali (Adorf) sterben soll – der geradezu zum Berserker wird, als Tochter und Partnerin den Intrigen zum Opfer fallen (was dem Film ein paar wahrlich memorable Momente beschert). Gemeinsam mit dem im Folgejahr erschienenen "Il boss" (1973) sind diese Thriller Fernando Di Leos späterhin als Mafia-Trilogie zusammengefasst worden. Bretzelburger korrigiert diese Auffassung in seinem Review, das auch Bezüge zum Italo-Western herstellt, etwas.
Die drei Filme sind mit "I padroni della città" (1976) vor rund zehn Jahren als Fernando Di Leo Crime Collection bei Raro Video erschienen: Fassungseintrag von Dr.Butcher
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